Hundehasser streift durch Aggsbach Dorf
Hündin Ruby überlebte Giftköderattacke. Weitere Anschläge konnten dank Facebook-Aufruf verhindert werden.
AGGSBACH-DORF. Ein ganz gewöhnlicher Montagmorgen auf dem Grundstück der Familie Eichberger in Aggsbach-Dorf: Hündin Ruby darf, nachdem alle im Haus munter geworden sind, raus in den Garten. Nach einigen Minuten ruft Frauchen Alice die Hundedame zur Fütterungszeit. Doch Ruby erscheint nicht.
Ferndiagnose: Giftköder
"Ich suchte sie und sah wie Ruby geschwächt durch den Garten schlich. Ich wusste, dass etwas nicht stimmt und rief sofort beim Tierarzt in St. Pölten an", erzählt Alice Eichberger die ersten Minuten. Nachdem sie die Symptome am Telefon beschrieben hatte, war schnelles Handeln nötig. Laut Tierarzt handelte es sich um eine Giftköderattacke.
"Wir wollen Ruby retten"
"Schon am Telefon wurde mir gesagt, dass sie diese Attacke höchstwahrscheinlich nicht überleben wird, sie aber noch alles in der Tierklinik versuchen wollen, um Ruby zu retten", packte Alice Ruby ins Auto und düste nach St. Pölten. Dort angekommen, wurde sie sofort versorgt und von ihrem Speichel eine Probe entnommen, welche die Vermutung vom Anruf bestätigte.
Der erlösende Anruf
Nach zwei Tagen bangen Wartens kam der erlösende Anruf aus St. Pölten. "Sie hat die Attacke überlebt. Mir ist wirklich ein Stein vom Herzen gefallen", ist die Mutter zweier Kinder glücklich.
Warnung auf Facebook
Eichberger erstattete sofort Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt. Heuer sei dies noch ein Einzelfall im Bezirk, man soll aber trotzdem die Augen offen halten, heißt es von der Dienststelle in Melk. Zusätzlich, um anderen Hundebesitzern dieses Szenario zu ersparen, schrieb die diplomierte Krankenschwester, während sie auf das Ergebnis aus St. Pölten wartete, eine Warnung auf Facebook an alle Hundebesitzer in Aggsbach aus. Bei manchen war das quasi eine Rettung in letzter Sekunde. "Ich bemerkte, dass auf meinem Grundstück Leckerli lagen, die definitiv nicht von mir stammten. Eines dürfte mein Hund erwischt haben bevor ich es wegschmeißen konnte, da er dann tagelang Durchfall hatte und brechen musste", so Hundebesitzerin Eva Zemann. Familie Haidn fand sogar Glassplitter im Garten.
"Egal ob es jetzt eine allgemeine Attacke auf alle Hunde in unserem Ort war oder gezielt auf unsere Ruby, ich hoffe, es ist dem- oder derjenigen bewusst, dass in manchen Hunde-Haushalten auch kleine Kinder leben. Man will sich gar nicht vorstellen, wenn die das Gift in die Finger bekommen hätten", spricht Eichberger den Täter abschließend ins Gewissen.
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