Seiler legt Phobie in Randegg ab
Werner Schrittwieser im Gespräch mit Christopher Seiler und Bernhard Speer beim Pfingstfest.
Euer Konzert hier im Festzelt der Feuerwehr Randegg ist aufgrund der Location etwas ganz besonders. Macht es für euch einen Unterschied zu einem Auftritt in einer Halle?
SEILER: Prinzipiell nichts anderes, obwohl ich eigentlich eine Abneigung gegen Zeltfeste habe, da ich so aufgewachsen bin. Ich habe quasi eine 'Zeltfest-Phobie', aber ich hoffe ich kann diese noch ablegen.
Gibt es einen Unterschied zwischen Konzerten am Land oder in der Stadt?
SEILER: Ich glaube dass die Leute am Land einfach dankbarer sind, da es für sie irgendwie ein Highlight ist. Du wirst einfach besser wahrgenommen. In der Stadt ist es natürlich auch sehr schön, aber da gibt es halt Menschen die sagen 'Schau i ma di ned au, schau i ma mei Oide daham au'. *lacht* Nein, es gibt da und dort lässige Leute.
In "Ham kumst" singt ihr von einer durchzechten Nacht, kommt das bei euch regelmäßig vor?
SEILER: Nein, es ist eine kabarettistische Nummer, wir sind nun auch schon älter geworden und haben andere Sachen zu tun. *schmunzelt*
SPEER: Ich schon, bereits die ganze Woche. Wenn man schon solche Lieder schreibt, muss man soviel Eier haben um das auch durchzuziehen.
Anfangs habt ihr eure Musik nicht wirklich ernst genommen, hat sich das geändert?
SPEER: So kann man das nicht ganz sagen, wir hatten anfangs einfach keinen Plan verfolgt und wollten keine großen Hits verbreiten. Wir haben das aus Spaß gemacht. Dann haben wir es schon ernst genommen, haben dabei aber nie einen großen Businessplan verfolgt.
Was darf man sich von eurem zweiten Album erwarten, an dem ihr gerade schreibt?
SEILER: Am besten gar nichts, wir erwarten uns nämlich auch nichts davon Wenn man sich nichts erwartet und dann doch was kommt, ist es umso schöner.
SPEER: Aber ich hab schon ein paar Lieder gehört und es wird sicher leiwand - und das ist die Hauptsache.
Wie schauen die Zukunftspläne von Seiler & Speer aus?
SPEER: Das hat mich mein Psychiater auch erst gefragt, aber da hab ich auch keine Antwort drauf gewusst. Wir haben keine Pläne.
SEILER: Naja, wir drehen im Herbst die dritte Staffel Horvathslos und ich will mich nächstes Jahr auf die Schauspielerei konzentrieren. Außerdem folgt ja auch noch das angesprochene zweite Album.
Ihr seid viel unterwegs - freut man sich dann wenn man wieder "ham kumt"?
SEILER: Bei der Nightliner-Tour waren wir 2,5 Wochen durchgehend unterwegs, da haut es dir dann schon den Vogel raus. Da freut man sich wieder auf zu Hause, denn das ist schon ziemlich anstrengend.
Macht es für euch einen Unterschied vor ein paar Hundert oder Tausenden Leuten zu spielen?
SPEER: Das spielt keine große Rolle, wir haben vor kurzem in einem Jugendzentrum in Passau vor 300 Leuten gespielt. So eine Gaudi hatten wir noch selten.
SEILER: Ja man muss aber auch dazu sagen, dass es das Tourende war. Wie in der Schule der letzte Schultag, da ist auch irgendwie schon alles egal - es war echt leiwand.
Du hast mal gesagt "Beim Singen will ich mir nicht deppert vorkommen" - wann wäre dies der Fall?
SEILER: Wenn ich was singe, was nicht von mir ist - sprich wenn ich jetzt nur Titel interpretieren müsste von anderen Leuten. Bei uns ist es nicht nur ein reines Konzert bei dem alles runtergelallt wird, sondern es sind auch Kabaretteinflüsse drin und somit macht es auch jede Menge Spaß, wenn die Stimmung passt.
Und hast du es jetzt trotz "Zeltfest-Phobie" bereut in Randegg aufzutreten?
SEILER: Auf keinen Fall. Ich habe zwar mal gesagt, ich werde nie in einem solchen Zelt spielen, aber die Stimmung in Randegg war einfach ein Wahnsinn. Ein echt tolles Publikum!
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