Bezirk Melk: Angriff auf die Sommerferien
Neun Wochen Ferien: Luxus pur, Fadesse pur oder Organisationshorror für Familien?
BEZIRK. Neun Wochen Ferien im Sommer. Was für Lehrer und Schüler paradiesisch klingt, stellt immer mehr Eltern vor Herausforderungen. Wer passt auf die Kinder auf, wenn der Urlaub von Papa und Mama nach zwei Wochen vorbei ist?
Zwei Wochen Herbstferien
Familienministerin Karmasin forderte zwei Wochen der Sommerferien in den Herbst zu verschieben. FP-Klubchef Waldhäusl will, dass die Schulen ab erstem August wieder öffnen und Nachhilfe anbieten.
Wenig begeistert von diesen Vorschlägen ist Ulrike Schachner, Lehrerin und Stadträtin aus Ybbs. "Bei dem Thema bin ich zwar ein wenig hin- und hergerissen, trotzdem finde ich, dass dies keine gute Lösung ist", erklärt die Bildungsgemeinderätin. Gerade der Schulstart sei für die Schüler nicht immer ganz leicht.
Unterbrechung des Rhythmus
Eine Unterbrechung würde den Lernrhythmus erheblich stören. "Die andere Frage ist: Wann sollen die Herbstferien dann beginnen. Ende Oktober? Anfang November? Auch das Problem für die Eltern wird durch die Herbstunterbrechnung nicht gelöst", so Schachner.
Ingrid Eder, Elternvereinsvertretung der Volksschule Gerolding, weiß zwar auch nicht wann die Herbstferien dann beginnen sollten, doch "für die Eltern könnte die Verkürzung der Sommerferien ein Vorteil sein, da nicht jeder eine gute Ferienbetreuung in der Gemeinde beziehungsweise Verwandte oder Freunde in der Nähe hat, die auf die Kinder während der Arbeitszeit aufpassen. Sieben Wochen wären da leichter zu organisieren." Sie weiß aber auch, dass bei einer Verschiebung der zwei Wochen in den Herbst, die Eltern wieder vor einem Betreuungsproblem stehen könnten.
Lösung: Freie Tage aufteilen
Eine Lösung hätte die Ybbser HAK-Maturantin Elnara Zülfüqarova parat: "Für die Oberstufe sollten die neun Wochen bestehen bleiben, da sie in dieser Zeit beim Praktikum Erfahrung sammeln können, für die Unterstufen würden die sieben Wochen reichen." Doch was passiert mit den zwei Wochen? "Man könnte eine Woche Herbstferien einplanen und die restlichen Tage auf das Jahr zu den schulautonomen Tagen verteilen. Dann würde der Lernrhythmus auch nicht so stark gestört werden", schlägt die ehemalige Schülerin abschließend vor.
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