Ybbs: Vom Förster zum Geistlichen
Dem Ybbser Pfarrer Johann Wurzer wurde die Liebe zum Holz schon in Purgstall in die Wiege gelegt.
YBBS/PURGSTALL. Eine Liebe hat der anderen weichen müssen. So könnte man die Situation von dem Ybbser Pfarrer Johann Wurzer vor über 20 Jahren am besten beschreiben.
Leidenschaftlicher Förster
"Ich habe sieben Jahre lang meinen Traum als Verwalter eines Forstgutes in Lilienfeld ausgelebt", erklärt der gebürtige Purgstaller. Doch nach sieben Jahren stand er vor einer schwierigen Entscheidung: "Ich habe im Wald, wenn es still war, diese Zeit mit dem Gebet ausgefüllt. So wurde der Gedanke immer lauter, mich in die Kirche einzubringen."
Umstieg auf Pfarrer
1990 war es dann soweit. Er verließ schweren Herzens den Forstbetrieb und ließ sich zum Pfarrer ausbilden. Ganz aufgeben konnte er aber seine Leidenschaft nicht. "Ich schnitze und bastle noch immer sehr gerne", verrät Pfarrer Wurzer.
Seine "Schäfchen" bekamen dies schnell mit und belieferten den Pfarrer – der natürlich den hauseigenen Pfarrwald selbst betreut – stetig mit Holz: "Die Menschen brachten mir ab und an Holzstücke vorbei, mit denen sie nichts anfangen konnten. Für mich ist und war das toll, da ich wieder Material zum Basteln hatte." Einmal in der Woche fährt er in die Familientischlerei in der Nähe von Purgstall, um dort seine selbst gemachten Geschenke, sei es für die Ministranten, Hochzeitspaare oder auch für andere Anlässe, zu kreieren.
"Dort kann ich, trotz der lauten Geräte, meine Stille genießen. Es ist quasi mein Rückzugsort", sagt der leidenschaftliche Fußballer. "Ab und an muss man einfach alleine sein. Das braucht aber eh jeder Mensch", schmunzelt Wurzer.
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