Bezirk Melk: Pöggstalls Gillinger ist ernüchtert
PÖGGSTALL. Bürgermeister Johann Gillinger und sein Team haben eine massive Abfuhr erhalten (-16,14%). Die Absolute ist weg, SP (5) und Liste Gemeinsam Leben (6) können jetzt auch ohne VP regieren. Gemeinderat Anton Eder von Gemeinsam Leben will künftig mehr mitreden. "Niemand hat die Weisheit allein gepachtet. Bisher haben zwei, drei Leute entschieden. Das wird sich ändern", will Eder bezüglich künftiger Kooperationen nichts ausschließen. Ebenso meint SPÖ-Chef Friedrich Prammer: "Ich will das zuerst fraktionsintern besprechen."
Bei Bürgermeister Gillinger ist der Schock groß, er will nichts ausschließen und kündigt für Mitte der Woche eine Fraktionssitzung an: "Ich stehe nicht an, meine Funktion zur Verfügung zu stellen, wenn das gewünscht ist."
Bekenntnis zur Ausstellung
Bezüglich künftiger Kooperationen sagt Gillinger: "Ein künftiger Partner muss sich deklarieren, wie er zur Landesausstellung steht. Es war viel Arbeit und Aufwand, sie zu holen. 569 Gemeinden im Land reißen sich darum, nur Pöggstall offenbar nicht", will Gillinger nur weitermachen, wenn es ein klares Bekenntnis zum Großprojekt für 2017 gibt.
Mit Land nachverhandeln
Über den Denkzettel der Wähler zeigt sich Gillinger überrascht: "Wir sind mit unseren Argumenten offenbar nicht durchgekommen. Die Menschen fürchten weitere Belastungen durch die Ausstellung und sehen die Vorteile nicht."
Die Wahlsieger stellen die Ausstellung indes nicht grundsätzlich infrage. Prammer von der SPÖ: "Die Ausstellung wird und muss es geben." Sein Kollege Eder: "Prinzipiell ist die Ausstellung eine gute Sache, wegen der prekären finanziellen Situation in Pöggstall müssen wir aber jedenfalls noch mit dem Land NÖ verhandeln."
Ein Mandat wurde "verlost"
Zu einer kuriosen Situation kam es bei der Stimmenauszählung in Pöggstall. Nach der Auswertung stellte man fest, dass SPÖ und die Liste Gemeinsam Leben exakt gleich viele Stimmen, nämlich exakt 493, erreicht hatten. Zunächst herrschte Ratlosigkeit bei der Wahlkommission, also wurden Bezirks- und Landeswahlbehörde um Rat gebeten. Und die riet zur Verlosung des offenen Mandats, wie SPÖ-Spitzenkandidat Friedrich Prammer erzählt: "Die Fraktionsobmänner mussten ziehen und leider hatte mein Kollege Anton Eder mehr Losglück."
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