"Diskriminierung beginnt mit Vorurteilen"
Der Marbacher Sebastian Wiese legt mit "Gegen Vorurteile" ein wichtiges Buch vor.
MARBACH (CR). "Vorurteile sind nicht harmlos, sie haben massiven Einfluss auf unser tägliches Leben", betont Sebastian Wiese, Marbacher Anwalt und Lektor an der FH St. Pölten. Schon seit 2009 tüftelt er gemeinsam mit "Falter"-Redakteurin NIna Horaczek an einer Möglichkeit, sich mit guten Argumenten gegen die bekanntesten dummen Behauptungen zu wappnen. "Man merkt ja in Gesprächen oft, dass man mit faktenbasierter Argumentation oft schnell ansteht", wollten Wiese und Horaczek deshalb der Sache auf den Grund gehen. Das Buch richtet sich insbesondere an jugendliche Leser und geht insgesamt 21 Vorurteilen anhand akribisch recherchierter Statistiken und Daten auf den Grund.
Haltloses wird entkräftet
Gefunden haben sie die Vorurteile in der tagespolitischen Diskussion, auf Facebook und am Stammtisch: "Ausländer kriegen viel mehr Kinder als wir", "Das Kopftuch ist ein politisches Symbol", "Die EU ist undemokratisch" und ähnliche oft gehörte Vorurteile werden analysiert und entkräftet.
Bauern haben mehr Kinder
Wiese nennt etwa das Vorurteil, Migranten würden mehr Kinder bekommen: "Wenn man sich die Daten im Detail anschaut, kommt man zu dem Ergebnis, dass es die österreichischen Bäuerinnen sind, die die meisten Kinder bekommen."
Instrumentalisierte Religion
Wie die jüngsten Ereignisse in Paris zeiegen, ist das Buch aktueller denn je. "Terrorismus ist nicht nur ein Problem des Islam, sondern aller Religionen. Sie sind leicht zu instrumentalisieren," verweist Wiese etwa auf den norwegische Terroristen Anders Breivik, der sich bei seinen grauenhaften Taten ausdrücklich auf christliche Werte berief.
Zur Sache
"Gegen Vorurteile. Wie du dich mit guten Argumenten gegen dumme Behauptungen wehrst." ist im Czernin-Verlag erschienen. Es ist als Wissenschaftsbuch des Jahres nominiert. Voting auf www.wissenschaftsbuch.at.
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