Leonhofen: Zwei Orte seit 70 Jahren im Ballsport vereint
LEONHOFEN. Seit 1938 existierte auf dem Gemeindegebiet von Ruprechtshofen neben der alten Melk ein Fußballfeld - das sogenannte "Hundsbachstadion", auf dem regelmäßig Hobbymatches ausgetragen wurden - unter anderem auch Duell zwischen Ruprechtshofen und St. Leonhard. Doch bald erkannten die Verantwortlichen beider Orte, dass es vernünftiger wäre, die Kräfte zu bündeln.
Lokal-Rivalität überwinden
Und so trat am 17. März 1946 eine gemeinsame Elf beider Orte gegen Mank und schlug sich beim 3:3-Remis wacker. Nachdem - wie der Vereinschronik zu entnehmen ist - "Lokalpatriotismus und die traditionell verwurzelte Rivalität" überwunden waren, kam man überein, sich zusammenzutun.
Der Begriff Leonhofen entsteht
Der Name "FC Leonhofen" geht auf Josef Wittmann zurück, die erste Spielerversammlung fand am 19. April 1946 im Gasthaus Wittmann statt und ab 1947 spielte der FCL - noch außer Konkurrenz - Meisterschaft. Schon 1951 erreichten die Kicker den ersten Titel in der 2. Klasse Wachau, im Jahr 1958 folgte der zweite in der 2. Klasse Erlauftal.
Eine neue Heimstätte entsteht
Im Jahr 1962 übersiedelte der FC Leonhofen wegen der notwendigen Melk-Regulierung auf das heutige Sportgelände, 1967 erfolgte am Pfingstsonntag die offizielle Eröffnung.
Ihre sportlich erfolgreichste Zeit hatten die Leonhofener in den 90er-Jahren. Doch dem steilen Aufstieg, der die Truppe bis in die 2. Landesliga West führte, wo man saisonübergreifend mehr als 40 Pflichtspiele ohne Niederlage blieb, folgte der tiefe Fall.
Lang an den Schulden "gekifelt"
"Man wollte zuviel, hat schlecht gewirtschaftet", erinnert sich Obmann Mario Schöner, damals Spieler des FCL. "Zum Schluss hat nur noch ein Einheimischer beim Verein gespielt, es ging Schritt für Schritt bergab", erzählt er und betont, dass der Verein heute wieder auf gesunden Beinen steht. "Es hat zehn Jahre gedauert, ums ich von den Schulden zu erholen. Seit 2014 sind mir komplett saniert."
C-League-Teilnehmer kommt
Um Geld in die Kassen zu spülen sind die Vereinsfunktionäre auch regelmäßig als Veranstalter beschäftgt. Das Pfingstwochenende mit dem "Nimmrichter-Gedenkturnier" nimmt dabei seit vielen Jahren einen besonderen Stellenwert ein. Doch noch bevor heuer wieder viele nationale und internationale Top-Nachwuchsteams im Gedenken an den langen und verdienstvollen Vereinspräsident Dr. Adolf Nimmrichter dem Ball nachjagen, gibts schon einige weitere Highlights.
Gegen Mank um die Ehre
Schon am 26. März um 16.30 Uhr geht das große Derby gegen Mank in Szene, wo es nicht nur um drei Punkte, sondern natürlich vor allem auch um die Ehre geht. Von 8. bis 10. April organisiert der FCL zum 24. Mal das Alpenvorlandfest.
"Zur 70-Jahr-Feier werden wir Ende Juli wieder das große Alpenvorlandturnier organisieren", kündigt Obmann Mario Schöner für das Jubiläumsjahr sogar noch ein weiteres Highlight an.
Stimme Mario Schöner: "So ein Verein ist heute zu führen wie ein kleiner Betrieb, auch in der ersten Klasse."
Hall of Fame
Vereinsgründung: 19.4.1946
Gründungsmitglieder: Adolf Thimmler, Franz Färber, Adolf Nimmrichter, Josef Wittmann.
Mitglieder: ca. 250.
Nachwuchs: ca. 100 Kinder. Der FCL spielt am Kleinfeld in allen Klassen und kooperiert am Großfeld in der SG Alpenvorland.
Aktuelle Akademiespieler: Raffael Holzlechner, Jonas Auer (beide St. Pölten), Niklas Streimelweger (Admira).
Bisherige Meistertitel: 1950/51 (2. Kl. Wachau), 1957/58 (2. Kl. Erlauftal), 1957/58 (2. Kl. Erlauftal), 1967/68 (2. Kl. Pielachtal), 1971/72 (2. Kl. Pielachtal), 1986/87 (1. Kl. West-Mitte), 1995/96 (UL West), 1996/97 (GL West), 2010/11 (2. Kl. Alpenvorland).
Promis beim Nimmrichter-Turnier (Auswahl): Marco Arnautovic (Vienna), David Alaba, Aleksandar Dragovic (beide Wr. Austria), Veli Kavlak (Rapid).
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