600.000 Menschen leiden an Diabetes
Am 14. November ist der Welt-Diabetes-Tag. Er ist einer Krankheit gewidmet, die im Steigen ist.
BEZIRK. Geschätzte acht Prozent der Österreicher sind von Diabetes, im Volksmund „Zuckerkrankheit“, betroffen. Diabetes ist eine Volkskrankheit, die von der Bevölkerung aber noch immer zu wenig wahrgenommen wird. Zwei unterschiedliche Arten von Diabetes gibt es. Beim Typ 1 handelt es sich um eine Immunerkrankung. Die Bauchspeicheldrüse ist defekt und die Betroffenen leiden unter einem Insulinmangel. Mit Insulin kann die Erkrankung daher relativ gut behandelt werden. 90 Prozent der Diabetiker leiden an Diabetes mellitus Typ 2. Diese Form des Diabetes betrifft immer mehr Menschen in der Hauptaltersgruppe der 50- bis 70-Jährigen. Dabei könnte bei Typ-2-Diabetes mit Abnehmen und Sport ein Ausbruch der Krankheit verhindert werden. Typ-2-Diabetes zählt zu den Zivilisationskrankheiten und wird durch ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen oder Übergewicht begüns-tigt. Betroffene kommen um eine Änderung des Lebensstils meist nicht herum. Oft sind die Patienten lange Zeit beschwerdefrei, was die Erkrankung für viele harmlos erscheinen lässt. Unbehandelt hat Diabetes aber dramatische Folgen: Herzinfarkt und Schlaganfall, Nierenschäden bis hin zur Dialysepflicht, Verlust der Sehkraft und Fußgeschwüre, mitunter sogar Fußamputationen.
Vorsorgeuntersuchung
"Vorsorge beginnt bereits im Mutterleib", sagt Ernährungsberaterin Elisabeth Ortner. So wird bei Schwangeren ein Blutzuckerbelastungstest durchgeführt. Ortner ist auch Obfrau der Diabetiker-Selbsthilfegruppe in Braunau. Sie rät eindringlich: "Ist jemand erb-lich belastet, dann sollte man unbedingt sein Gewicht unter Kontrolle halten und regelmäßig Sport betreiben." Ein erster Schritt, um Gewissheit zu haben, sei auch ein Zuckerbelas-tungstest beim Hausarzt. Je früher Diabetes erkannt wird, desto mehr Schädigungen können verhindert werden. "Es ist eine schleichende Erkrankung. Ist der Zucker erst einmal messbar, ist die Zuckerkrankheit meist schon fortgeschritten", warnt die Expertin. Sie rät, beim Hausarzt die eigenen Werte regelmäßig überprüfen zu lassen.
ZUR SACHE:
- Alle 50 Minuten stirbt in Österreich ein Mensch an den Folgen des Diabetes
- Jedes Jahr erblinden österreichweit 200 Menschen
- 300 Menschen werden jährlich wegen ihres Nierenversagens dialysepflichtig
- Jedes Jahr werden in Österreich 2500 Beinamputationen an Patienten mit Diabetes mellitus vorgenommen
Hilfe für Betroffene:
Diabetiker Selbsthilfegruppe Bezirk Braunau
E-Mail: elisabeth.ortner@utanet.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.