Verborgene Landschaft: STONEHENGE

Foto: Mamuz

Es ist soweit! Die weltweit erste Ausstellung über Stonehenge ist eröffnet! Unter dem Titel „Stonehenge. Verborgene Landschaft“ zeigt das MAMUZ Museum Mistelbach bis 27. November 2016 die neuesten Forschungsergebnisse rund um das berühmte Steinmonument: neu entdeckte Kultanlagen, neue Details zu bereits Bekanntem und logische Erklärungen für magisch wirkende Phänomene! Das Besondere: in Niederösterreich gab es in der Steinzeit ebenso außergewöhnliche Kultanlagen, die Kreisgrabenanlagen. Die Ausstellung zeigt die aktuellsten Neuigkeiten zur Landschaft um Stonehenge und spannt einen Bogen über zwei Ländern mit einer ähnlichen kulturellen Vergangenheit.

Dem Geheimnis von Stonehenge sind die Forscher des Ludwig Boltzmann Instituts für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie (LBI ArchPro) unter der Leitung von Wolfgang Neubauer in den letzten Jahren ein Stück näher gekommen, denn die Forschungen im Rahmen des Hidden Landscape Project haben auf einer Fläche von 15 km² neue Kultanlagen und Zusammenhänge dieser entdeckt. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus diesem Projekt sind die Basis für die weltweit erste Ausstellung über Stonehenge im MAMUZ Museum Mistelbach.

Stonehenge ist nicht nur als Steinkreis zu sehen, denn das Monument steht nicht allein in der Weite Englands, sondern ist eingebettet in eine beeindruckende rituelle Landschaft, die bisher nur teilweise sichtbar war, hauptsächlich jedoch im Boden verborgen lag. Dem LBI ArchPro ist es gelungen, anhand von Bodenradarmessungen und geomagnetischer Prospektion Unsichtbares sichtbar zu machen. Mit Visualisierungen und digitalen Rekonstruktionen wird die neu entdeckte Landschaft um Stonehenge in der Ausstellung greifbar dargestellt: Monumente, Kultanlagen, Grabhügel und Grabanlagen, der Cursos und vieles mehr bekommen in der Ausstellung seit Jahrtausenden wieder eine Form.

Die Ausstellung „Stonehenge. Verborgene Landschaft“ zeigt die neue Geschichte von Stonehenge getreu der Linie des MAMUZ modern, erlebnisreich und farbenfroh!
So ist sie nicht nur für Geschichtefans spannend aufbereitet, sondern auch besonders familienfreundlich. Für das junge und junggebliebene Publikum sind interaktive Stationen eingebaut, die Stonehenge auch spielerisch erlebbar werden lassen: beim Memory Spielen zeigt sich, wer in der Ausstellung aufgepasst hat und mit dem Quad geht es digital durch die Landschaft um Stonehenge zu den einzelnen Fundorten.

Aufregende Geschichten werden in der Stonehenge-Ausstellung erzählt. Eine davon ist die Geschichte der Feuersteine, die pink sind. Dass die Pink Stones zu Recht ihren Namen tragen, davon können sich Besucher selbst überzeugen! Für die Pink Stones gibt es allerdings eine logische Erklärung: eine Alge bewirkt die Verfärbung. Sobald die Steine aus den Quelltümpfeln von Blick Mead genommen werden, verfärben sie sich in ein knalliges Pink. In Zeiten als Stonehenge noch kulturell genutzt wurde, könnte dies allerdings für Aufsehen gesorgt haben!
Die Ausstellung „Stonehenge. Verborgene Landschaft“ zeigt Funde, die die britischen Inseln bislang noch nie verlassen haben. Einer der bemerkenswertesten Grabfunde in der Ausstellung ist ein Häuptling, der Bush Barrow Mann, der eine Brustplatte und einen Gürtelhaken aus purem Gold an sich trug. Sein virtuelles Grab wird vor den Besuchern mit Spaten und Pinsel freigelegt und seine wertvollen Beigaben sind exklusiv ausgestellt.

Die berühmte Steinformation selbst hat mit 110 Meter Durchmesser und bis zu 7 Meter großen Steinen gigantische Ausmaße. In der Ausstellung lässt sich das Ausmaß der Anlage begreifen, denn Rekonstruktionen der Steine, die auf 3D Laserscan-Daten basieren, ziehen sich über die zwei Stockwerke der Ausstellung. Sobald die Treppe ins zweite Geschoss erreicht ist, steht der Besucher direkt vor dem Deckstein der berühmten Trilithen (zwei aufrecht stehende Steine, einer quer darauf), die schließlich übergehen in eine virtuelle Projektion, sodass die ferne Distanz zu Stonehenge in Großbritannien verschwindet, da das Gefühl entsteht, als befinde man sich direkt dort.

Eine 25 m lange Panoramaprojektion gibt den Blick frei in den Steinkreis und in die Landschaft. „Es ist überwältigend vor der Leinwand zu stehen und durch die Zeiten von Stonehenge geleitet zu werden“, beschreibt Mag. Matthias Pacher, Geschäftsführer des MAMUZ, diese visuelle Umsetzung der Forschungsergebnisse in der Ausstellung.
Über die Jahrhunderte veränderten sich die Menschen um Stonehenge, ihre Kultur und damit einher auch die Landschaft um sie. Monumente entstanden und verschwanden wieder, die Bestattungssitten veränderten sich und der Austausch der Kulturen intensivierte sich – das alles zeigt sich erst in der Sichtbarmachung der verborgenen Landschaft. So lässt sich auch feststellen, wie ähnlich sich die Glockenbecher aus Österreich und Großbritannien sind und was das Kupfer der Alpen mit dem Zinn in England verbindet – entdecken Sie es selbst!
Geographisch gesehen ist Stonehenge von Niederösterreich weit entfernt, jedoch nicht kulturell. Denn die Erbauer von Stonehenge und den anderen Henges in Großbritannien hatten wohl ähnliche Glaubensvorstellungen wie die Menschen damaliger Zeiten in Niederösterreich. In Niederösterreich existierten um 4.500 v. Chr. Kreisgrabenanlagen, die mit Holzpalisade und Graben wohl ähnlich ausgesehen haben wie die Anlagen in Großbritannien. Über 40 dieser Anlagen gibt es in Niederösterreich, die meisten davon im Weinviertel und jede ist trotz gleichem Grundaufbau anders. Für welche Kulte und wie sie verwendet wurden ist auch bei den niederösterreichischen Anlagen bis heute ein Rätsel, eines steht allerdings fest, die Bedeutung der Kultanlagen für die Menschen muss damals enorm gewesen sein, denn der sechs Meter tiefe Graben bei einer Anlage von Hornsburg – der im Profil in der Ausstellung in seiner vollen Dimension deutlich wird - war Schweißarbeit. Bei der Vorstellung davon, welche Werkzeuge die Menschen damals zur Verfügung hatten - nämlich nur Stein, Geweih, Knochen und Holz – wird bewusst, wieviel Aufwand für Kult und Ritual vor mehr als 6.000 Jahren gemacht worden ist.
Besucher entdecken in der Ausstellung „Stonehenge. Verborgene Landschaft“ ein Stück der rituellen Welt unserer Vorfahren, die besonders faszinierend, jedoch auch sehr rätselhaft ist. Manchen Geheimnissen kommen Archäologen durch ihre Forschungsarbeit ein Stück näher, vieles bleibt aber ein undurchsichtiges Rätsel.

AUSSTELLUNG 2016 im MAMUZ Museum Mistelbach
Stonehenge. Verborgene Landschaft
20. März – 27. November 2016
DI-SO 10-17 Uhr
MAMUZ Museum Mistelbach, Waldstraße 44-46, 2130 Mistelbach
www.mamuz.at

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