Barrierefreiheit mit Hausverstand

Die LEADER Region Weinviertel Ost lud zur Fachtagung „Abbau von Barrieren“: Dieter Schnaufer (Amtssachverständiger für Bautechnik), Claudia Camerloher (NÖ Gleichbehandlungsbeauftragte), Erwin Buchinger (Bundes-Behindertenanwalt), Christine Friedl (Geschäftsführerin LEADER Region Weinviertel Ost), Kurt Jantschitsch (Obmann LEADER Region Weinviertel Ost), Christian Frank (Vorstandsmitglied LEADER Region Weinviertel Ost). | Foto: LEADER Region Weinviertel Ost
  • Die LEADER Region Weinviertel Ost lud zur Fachtagung „Abbau von Barrieren“: Dieter Schnaufer (Amtssachverständiger für Bautechnik), Claudia Camerloher (NÖ Gleichbehandlungsbeauftragte), Erwin Buchinger (Bundes-Behindertenanwalt), Christine Friedl (Geschäftsführerin LEADER Region Weinviertel Ost), Kurt Jantschitsch (Obmann LEADER Region Weinviertel Ost), Christian Frank (Vorstandsmitglied LEADER Region Weinviertel Ost).
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Barrierefreiheit ist für 20 Prozent der Gesellschaft zwingend notwendig, für 40 Prozent hilfreich und für 100 Prozent komfortabel. Den Abbau von Barrieren – baulicher bis sozialer Natur – machte die LEADER Region Weinviertel Ost im Rahmen eine Fachtagung zum Thema.

„Es ist uns gar nicht bewusst, wie viele Barrieren es gibt“, eröffnete Kurt Jantschitsch, Obmann der LEADER Region Weinviertel Ost, im MAMUZ Mistelbach die Fachtagung „Abbau von Barrieren“, die sich vor allem an Vertreter von Gemeinden, Vereinen und öffentlichen Institutionen richtete. Unter dem Themenschwerpunkt „Denk-mal sozial“ hat sich das LEADER-Team das Ziel gesetzt, die Bevölkerung für dieses komplexe Thema zu sensibilisieren und neue Ansätze für ein soziales und solidarisches Zusammenleben aufzuzeigen.

Die Barrierefreiheit ermöglicht allen Menschen – mit und ohne Behinderung – die uneingeschränkte Nutzung von Dienstleistungen, Einrichtungen und Gegenständen im täglichen Leben. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Barrieren sind nicht nur baulicher Art, sie finden sich auch im Verkehrsbereich, im Bereich der Kommunikation und der Informationstechnologie, aber auch soziale Barrieren spielen eine Rolle.

Im ersten Teil der Fachtagung referierten namhafte Experten über die rechtlichen Grundlagen. Erwin Buchinger, Anwalt für Gleichbehandlungsfragen für Menschen mit Behinderung, sprach in seinem Impulsvortrag über die Rechtslage in Österreich, u.a. was Neubauten und Generalsanierung von Gebäuden betrifft, und erläuterte Barrierefreiheit generell: Für Menschen mit Behinderungen ist Barrierefreiheit eine notwendige und gesetzlich gebotene Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Aber sie ist auch für Familien mit Kindern, Personen nach Krankheit oder Unfall, altersbedingt mobilitätseingeschränkte Personen und Personen mit schwerem Gepäck eine Notwendigkeit. Für alle weiteren Personen sei sie ein zusätzlicher Komfortgewinn, erläuterte Buchinger: „90 Prozent benützen Rolltreppe und Lift, weil es einfach bequem ist“.

Über Antidiskriminierungsbestimmungen in Niederösterreich sprach Claudia Camerloher, NÖ Gleichbehandlungsbeauftragte. Dieter Schnaufer, Amtssachverständiger für Bautechnik, erläuterte die barrierefreie Gestaltung von Bauwerken und die Mindestanforderungen gemäß den NÖ- Baugesetzen.
In der anschließenden Fragerunde kam Kritik an der Baubranche. „Es gibt keine Ausbildung für Professionisten, in der Bestimmungen zur Barrierefreiheit verpflichtend verankert sind“, merkte Erwin Buchinger an. „Der Planer sollte schon darauf hinweisen. Doch wenn Barrierefreiheit nicht dezidiert verlangt wird, macht er es nicht“, kam ein Einwand aus dem Publikum. Die derzeitige Rechtslage in NÖ schreibt Neu- und Umbauten lt. den NÖ Baugesetzen vor, das bedeutet jedoch noch nicht, dass damit auch das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz eingehalten ist. Erwin Buchinger hält fest „Die Endverantwortung dazu liegt hier definitiv beim Bauherren“.

Es sei mehr Hausverstand gefragt, waren sich alle Referenten und Teilnehmer einig. Und der war an diesem Nachmittag noch mehrmals Thema. Einen persönlichen Rat hatte noch Dieter Schaufer: „Längerfristig denken und mehr als nur die Mindestanforderungen machen, dann ist man für zukünftige Herausforderungen gut vorbereitet“.

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