Kunst an der Hauswand
Immer mehr Sprayer im Bezirk werden gefasst – aber auch "legale" Werke zieren Wände.
BEZIRK (mk). Früher sah man sie nur in Krimis aus New York, heute sind sie weit bis in die entlegensten Gebiete vorgedrungen. Graffitis verursachen jährlich einen Schaden in Millionenhöhe. Die Sprayer hinterlassen ihre „Kunstwerke" und Unterschriften (Tags) an Hauswänden, S-Bahnen oder Brücken. Wir haben uns an die Fersen der Sprühdosen-Aktionisten im Bezirk Mistelbach geheftet.
Mehr Fälle geklärt
Eine Statistik der Polizei Niederösterreich zeigt, dass im Jahr 2014 53 Fälle angezeigt wurden, die Aufklärungsquote lag bei 26,4 %. Im Jahr 2015 wurden 73 Fälle bei der Polizei gemeldet, davon konnten sogar 35,6 % geklärt werden. Auch Anfang 2016 ist der Polizei ein großer Coup gelungen. "Wir haben vier Deutsche erwischt, die am Bahnhofsareal in Laa Zuggarnituren besprüht haben", erzählt Hannes Jantschy von der PI Mistelbach. Der Bezirk Mistelbach ist durch die Zug-Endstationen in Laa, Mistelbach und Bernhardsthal besonders stark betroffen. "Durch die Schmierereien entstehen hohe Schäden, eine professionelle Reinigung ist notwendig. Die Sprayer besprühen bevorzugt Stellen, die viele Menschen sehen, wie etwa Züge, Autobusse, öffentliche Wände und Tunnelportale", so Jantschy.
Outdoor-Graffiti
Im Rahmen der Kollegtage wurde der „Fahrradlbunker“ vor dem BORG in Mistelbach von Schülern „legal“ besprüht. Auch Ideen für weitere Wände wären da.
Zur Sache
Rechtlich gesehen kommen beim Sprayen Sachbeschädigung (§ 125 StGB) und schwere Sachbeschädigung (§ 126 StGB, ab 3.000 Euro Schaden) zum Tragen. Es sind Strafen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren vorgesehen. Nicht zu vergessen sind auch die zivilrechtlichen Klagen der Geschädigten, die der Täter durch den hohen Schaden oft ein Leben lang nicht zurückzahlen kann.
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