"Vergessen" ist ihr Job
Demenzbeauftragte Kerstin Bauer vom Hilfswerk Poysdorf über die steigende Zahl an Demenzkranken.
BEZIRK. Jede/r vierte 80-Jährige ist von Demenz betroffen. Für jeden Bezirk in Niederösterreich gibt es deshalb beim Nö. Hilfswerk eigens ausgebildete Demenz-Beauftragte, die Angehörige und Betroffene kompetent zum Thema Demenz beraten können. Im Bezirk Mistelbach ist dafür Kerstin Bauer vom Hilfswerk Poysdorf zuständig. "Unter dem Begriff Demenz versteht man den kontinuierlichen Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit, vor allem von Gedächtnisleistung und Denkvermögen", klärt sie über die Krankheit auf. Vor zwei Jahren hat sie mit der Schwerpunktausbildung begonnen. Seitdem ist die Zahl der Patienten jährlich gestiegen. "Da wir immer älter werden, leiden auch immer mehr Menschen an Demenz. Und viele haben natürlich Angst, dass sie selbst oder ihre Angehörigen einmal davon betroffen sind. Deshalb versuchen wir, so gut es geht über diese Krankheit aufzuklären und Tipps zu geben, wie man das Gedächtnis in Schuss halten kann", so Bauer. Das größte Problem ist, dass Betroffene sich oft nicht eingestehen wollen, dass sie krank sind. Ein Neurologe kann mittels Tests eine vorhandene Demenz-Krankheit abklären. "Man kann die Krankheit zwar nicht heilen, aber wenn man auf seinen Lebenswandel achtet, also nicht raucht, wenig Alkohol trinkt und sich ausreichend bewegt, trägt das dazu bei, dass es nicht schlechter wird." Immer mehr Vereine, vor allem Pensionistenvereine, würden an sie herantreten und um Aufklärungsvorträge bitten. "Das Thema ist in aller Munde und da es jeden treffen kann, ist das Interesse in allen Altersklassen und -schichten vorhanden", so die Demenzbeauftragte.
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