LKH Mödling bekommt neurologischen Schwerpunkt

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MÖDLING/Thermenregion. Spätestens 2018 will man die medizinische Neustrukturierung in den Landeskliniken Mödling und Wiener Neustadt vollzogen haben. Mödling wird dann mit einer völlig neuen Schlaganfallüberwachungseinheit, einer sogenannten 'Stroke Unit', ausgestattet sein, Wiener Neustadt wird Zentrum für Herzkatheter-Untersuchungen. Das heißt: Die kardiologische Versorgung wird zwar weiter über die Standorte Mödling, Wr. Neustadt und Neunkirchen sichergestellt, aber die Herzkatheter werden künftig zentral am Standort Wr. Neustadt gesetzt. Warum ist rasch erklärt. Schon jetzt hat Wr. Neustadt dreimal mehr Kardiologiepatienten als Mödling. Dort will man für den Ausbau der Herzkatheder-Station insgesamt 1,4 Millionen Euro investieren. Die Bündelung der Herzkatheterleistungen bringt eine Steigerung der Fachexpertise und damit eine Steigerung der Versorgungsqualität.
Auch für die Ausbildung von Fachärzten hat die neue Schwerpunktsetzung Vorteile: am Standort Wiener Neustadt wird durch die Bündelung des Herzkatheters künftig die ausreichende Fallzahl erreicht, um Fachärzte in diesem wichtigen Fach selbst ausbilden zu können, wie der Leiter der 2. Internen Abteilung des LK Wiener Neustadt Franz Xaver Roithinger erläutert.

Schlaganfall ein Thema

Gleichzeitig reagiert man mit der Schwerpunktbildung in Mödling auf die medizinische Notwendigkeit. "Patienten aus den Bezirken Mödling, Bruck an der Leitha, Schwechat und der nördliche Teil des Bezirkes Baden wird derzeit bei Schlaganfällen in Tulln betreut. Hier ist jedoch der größte Zuzug und die dichteste Besiedelung. Daher macht die Schwerpunktbildung Sinn" erläutert der ärztliche Leiter des LK Mödling Johann Pidlich. Die Behandlung in unterschiedlichen Krankenhäusern mit der jeweiligen Schwerpunktbildung geschieht, so Pidlich zum Wohle des Patienten und ausschließlich je nach medizinischer Notwendigkeit. "Wir sind froh, dass wir den Patienten nun das anbbieten können, was sie benötigen. Denn Schlaganfälle werden auch bei jüngeren Menschen bereits ein Thema", so Pidlich.

Time is brain – Zeit ist Hirn
Die multidisziplinäre Zusammenarbeit an einer Stroke Unit kann am besten die Devise „Time is brain = Zeit ist Hirn“ umsetzen. Denn gerade bei einem Schlaganfall ist eine Behandlung in kürzester Zeit wesentlich. Die Zusammenarbeit von neurologischer Kompetenz, fachlicher Pflege und Frührehabilitation garantiert das beste Ergebnis und diese erfolgt in den Stroke Units.
Für diese Abteilung sind 7 neue Fachärzte und geschultes Therapie- und Pflegepersonal vorgesehen. Rund 35 Betten sind geplant. Dort wo momentan noch der Herzkatheter steht wird in Hinkunft Platz für die MR Untersuchungen sein. Kostenpunkt alleine in Mödling alles in Allem rund 1,2 Millionen Euro. "Allerdings vollziehen wir nur eine bereits länger geplante Maßnahme. Denn die MR war in den Planungen beim Neubau des Standorst Mödling schon vorgesehen", so LK-Holding-Regionalmmanager Viktor Benzia.

Gerüchte um Absiedelung zerstreut

Der zuletzt kolportierten Verschlechterung der medizinischen Versorgung wiederspricht man seitens der Landesholding und der Standortleitung klar. "Wir haben mit Handzetteln und im Internet darüber informiert. Eine medizinische Erstversorgung wird direkt vor Ort weiter 365 Tage, 24 Stunden erfolgen. Die Weiterbetreuung wird je nach medizinischer Notwendigkeit direkt am Standort oder nach Überstellung in andere Kliniken durchgeführt", so der stv. medizinische GF Markus Klamminger und die beiden LK-Mödling Leiter Johann Pidlich und Burghard Plainer.

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