Alexander van der Bellen wird neuer Bundespräsident
Erste Reaktionen der Parteien
MÖDLING/BEZIRKAlexander van der Bellen heißt der neue Bundespräsident Österreichs. Der Grüne Politiker der während seiner Wahlkampftour auch in Mödling Station machte, entschied eine an Spannung nicht zu überbietende Stichwahl um das höchste Amt im Staat hauchdünn für sich und erhielt laut Innenministerium 50,3 Prozent der Stimmen. Sein Kontrahent Norbert Hofer (FPÖ) gestand noch vor Bekanntgabe des amtlichen Wahlergebnisses seine Niederlage via facebook einein.
Seinen Sieg verdankt der 72-jährige Van der Bellen nicht zuletzt den Briefwählern, die ihn ins oberste Staatsamt hievten.
Mödlings Grüner Vizebürgermeister Gerhard Wannnenmacher in einer ersten Reaktion: "Schön dass es gelungen ist. Ich bin froh darüber und es ist beruhigend. Es ist kein Sieg der Grünen sondern ein Erfolg für Alexander Van der Bellen", so Wannenmacher. Er betonte auch, dass es ein Erfolg für jene ist, die an ein starkes Östereich in einem starken und gemeinsamen Europa glauben. "Van der Bellen steht für Kontinuität und wird seine Aufgabe im Rahmen der Verfassung gut wahrnehmen und keine Experimente wagen."
Van der Bellen hatte in Mödling vor einigen Wochen seinen einzigen NÖ-weiten Auftritt. "Sollte er Zeit finden und es das Protokoll erlaubt werde ich den Herrn Bundespräsidenten abermals sehr herzlich in Mödling begrüßen", so Wannenmacher mit Augenzwinkern.
„Die Stichwahl war eine Entscheidung zwischen zwei divergierenden Weltanschauungen, mit einem Votum für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Weltoffenheit“, so der Gießhübler NR Hannes Weninger. Von tiefen Gräben will er nicht reden. „In einer gefestigten Demokratie müssen unterschiedliche Positionen möglich sein. Am Ende aber wieder das Gesamtwohl der Republik stehen“, hofft er nach fünf Monaten Wahlkampf auf eine Beruhigung des innenpolitischen Klimas. Kritik übt der SPÖ-Chef am Verlauf des Wahlkampfes. „Einige Medienformate, Expertenbeiträge und journalistische Kommentare waren an der Grenze der Erträglichkeit und haben dem Ansehen der Kandidaten und der Politik weiter in jenes schlechte Licht gerückt, der gerade von dieser Zunft so massiv kritisiert wird“, ärgert sich Weninger. „Da zwingt man Politiker zum Eierspeis kochen und macht sich gleichzeitig darüber lustig“, stellt sich Abg.z.NR Hannes Weninger vor alle, die sich politisch engagieren. Vom neuen Bundespräsidenten erwartet er sich daher klare Aussagen, wie Politik, Demokratie und Mitbestimmung besser organisiert und positiv dargestellt werden können.
Danke von Hofer
Nobert Hofer gestand seine Niederlage ein. "Ich bedanke mich für Eure großartige Unterstützung. Natürlich bin ich heute traurig", schrieb Hofer auf seiner Facebook-Seite. Der Einsatz für den Wahlkampf sei "nicht verloren sondern eine Investition in die Zukunft". "Ich hätte gerne für Euch als Bundespräsident auf unser wunderbares Land aufgepasst", schrieb Hofer, "ich werde Euch treu bleiben und meinen Beitrag für eine positive Zukunft Österreichs leisten." Zusatz: "Bitte seid nicht verzagt." Die meisten Bundesländer-Ergebnisse lagen bereits um 15.45 Uhr bereits vor. Und in allen hatte sich Van der Bellen deutlich verbessert gegenüber dem Wahltag. So lag der Grüne Professor in der Steiermark inkl. Briefwahl bei 43,78 Prozent, am Wahlsonntag waren es nur 41,32 Prozent. In Wien kletterte er von 61,16 auf 63,32 Prozent, Hofers Anteil sank entsprechend von 38,84 auf 36,68 Prozent.
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