Der Countdown für den Umbau läuft

Die Fußgängerzone bleibt, wird sich aber anders präsentieren – familienfreundlicher, multibespielbar und ein echter Stadtplatz soll entstehen. | Foto: Hackl
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Schon seit einem Jahr läuft die Planungsphase für den großen Umbau im Stadtzentrum von Kindberg 2017 und 2018. Langsam aber sicher wird es ernst: Schon im Frühjahr wird mit ersten Arbeiten begonnen. Die WOCHE bat dazu Kindbergs Bürgermeister Christian Sander und Werner Schöffmann, Obmann der Werbegemeinschaft, zum Gespräch.

Warum wurde dieser Umbau nötig? Christian Sander: "Der Grund ist, dass wir den Oberflächenwasserkanal und das Fäkalkanalsystem neu errichten müssen. Es gibt sehr viele Fehleinschlauchungen bei etwa zwei Drittel der Häuser in der Nordzeile, von der August-Musger-Gasse bis nach der Kreuzung Hauptstraße mit der Bahnhofstraße. Hier sind Aufgrabungsarbeiten nötig. Das ist der erste Part, gleichzeitig aber auch die Fußgängerzone, wo das Oberflächenwasser abfließt. Und auch die ganze Technik von Kindberg liegt in der Fußgängerzone. Von Gas über Stromverteiler, Post, Kabelfernsehen. Wenn ich schon aufgraben muss, dann schauen wir natürlich gleich, was alles erneuert werden muss. 2018 wird dann die Landesstraße, von der Autobahnabfahrt West bis zur Auffahrt Ost, erneuert. Das geht dann alles in einem."

Wie wird der Durchzugsverkehr geregelt? Sander: "Angedacht ist eine Einbahnstraße. Dass man beispielsweise von Westen nach Osten durch Kindberg fährt und retour über den Angerweg."

Wie erfolgt die Parkraumbewirtschaftung während des Umbaus? Sander: "Wir wollen laufend Hinweise geben, wo es am besten ist zum Parken. Werner Schöffmann: "Während der Bauphase ist geplant, zusätzlich ein paar alternative Parkplätze zu schaffen, wo jetzt gar keine sind. Eine komplette Aufhebung der Parkgebühren würde bewirken, dass dann nur mehr Dauerparker in der Innenstadt stehen. Im Grunde ist die Lösung wie wir sie jetzt haben, mit einer halben Stunde gratis Parken gut und wird auch angenommen."

Was ist für die Stadtgemeinde die Herausforderung? Sander: "Die größte ist ganz sicher das, was man nicht sieht. Das ist die Infrastruktur im Untergrund. Oberste Priorität ist, dass wir auch in der Zukunft geschäftstüchtig sein können. Wir wollen so viel wie möglich im Vorfeld abklären. Wir wissen aber, dass im Untergrund viel Unvorhergesehenes kommen kann. Ziel ist es, so schnell wie möglich die Baustelle durchzuziehen, weil das wirtschaftlich das Wichtigste ist. Kommunikation ist dabei der wesentliche Aspekt, also Gespräche mit allen Betroffenen, Hausbesitzern, Geschäftsinhabern. Wichtig ist, dass kein Geschäft deswegen zusperren muss. Auch der Frischemarkt wird stattfinden, am Rathausplatz."

Der Handel befürchtet Umsatzeinbußen. Was sind die größten Anliegen? Schöffmann: "Einer der wichtigsten Punkte sind die Parkplätze. Es wird versucht, die Anzahl von 127 im Kernbereich zu erhalten. Ein Anliegen unsererseits ist auch der Ausbau der Infrastruktur in der Fußgängerzone. Ziel muss sein, dass das Liebliche der Innenstadt erhalten bleibt, aber verfeinert wird. Ein wichtiger Punkt ist zudem, dass wir die Brunnen erhalten und Kinder hier spielen können. Entlang der Fußgängerzonen sollen Zonen geschaffen werden, die Spielplatzcharakter haben. Weiters wäre die Schaffung einer Art Dorfplatz ideal. Vielleicht einer, der sogar überdacht werden kann."

Welche Aktionen plant die Werbegemeinschaft? Schöffmann: "Möglich sind die Ausgabe von gratis Parkscheinen bis zur Grillerei mit Baustellenkrainer oder ein Baustellenpass. Wir müssen einfach schauen, dass wir die Kunden halten können."

Kindberg neu – das Bauprojekt

Die Bauarbeiten im Kindberger Stadtzentrum werden sich über zwei Sommer hinziehen. Die Baustelle als Chance und nicht als Belastung sehen, da sind sich Bürgermeister Christian Sander und Werbegemeinschaftsobmann Werner Schöffmann (siehe oben) einig. Die Lieblichkeit der Stadt soll erhalten bleiben, für Neuerungen und Verbesserungen ist man offen. Die Bauabschnitte sollen klein gehalten werden, die Bauarbeiten transparent abgewickelt werden. Alle Informationen laufen beim Kindberger Wirtschaftshof unter der Leitung von Alfred Posch zusammen. Er ist auch erster Ansprechpartner für Anrainer und Gewerbetreibende.
Die Vorarbeiten sind bereits im Gange, im März werden in der Gemeinderatssitzung die notwendigen Beschlüsse gefasst. Frühjahr bis Herbst dauert die erste Bauphase – Kanal und Leitungen werden saniert (nordseitig der Hauptstraße sowie im Bereich der Fußgängerzone) Über den Winter wird eine Spritzdecke aufgezogen und die gesamte Hauptstraße staubfrei gemacht.
Im Frühjahr 2018 geht’s los mit der Landesstraße. Sie wird voraussichtlich von West (Abfahrt Kindberg-West) nach Ost (bis zur Abfahrt Kindberg-Ost) saniert.

Umfrage

Nachdem die Fußgängerzone für den Neubau des Oberflächenwasserkanals und Fäkalkanalsystems aufgegraben werden muss, 2018 auch die L 118 neu errichtet wird, wird die Gelegenheit auch für die Neugestaltung des Ortskerns genutzt. Um einen Überblick über Wünsche und Anregungen der Bevölkerung bezüglich der Neugestaltung zu haben, hat es schon Umfragen gegeben. Neben der Kindberger Werbegemeinschaft haben auch bereits Schüler der NMS Kindberg und die Initiative "K.IND" Ideen für einen neuen Ortskern gesammelt. Einige haben auch auf den Aufruf in der Gemeindezeitung reagiert und Ideen am Gemeindeamt vorgestellt. "Am Beginn des Jahres kommt noch eine Umfrage. Die wird in Papierform an jeden Haushalt zugestellt. Weiters wird die Umfrage aber auch über die Homepage und Facebook zur Verfügung stehen", erklärt Kindbergs Bgm. Christian Sander. Die gesammelten Ideen sollen dann Architekten vorgestellt werden.

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