"Holz macht das Wohnen heimelig"

In der Werkstatt: Tischlermeister Martin Streit zeigte der WOCHE die vielen, modernen Maschinen.
  • In der Werkstatt: Tischlermeister Martin Streit zeigte der WOCHE die vielen, modernen Maschinen.
  • hochgeladen von Angelina Koidl

Seit 2008 ist Martin Streit als Tischlermeister selbstständig. Gemeinsam mit Tischlermeis-ter Karl Paar teilt er sich die Werkstatt der ehemaligen Tischlerei Rossegger in Mürzzuschlag. Gefertigt werden Möbel, Stiegen und Türen nach Maß und Wunsch - von der Planung bis zur Montage.

Warum haben Sie sich für den Beruf Tischler entschieden?
Martin Streit: Mit Holz zu arbeiten, war immer schon meines, bereits in der Kindheit. Es ist mir seit jeher mehr gelegen, als zum Beispiel an einem Auto herumzuschrauben.

Welche Bedeutung hat Holz für Sie persönlich?
Streit: Holz ist ein natürlicher Rohstoff und macht das Wohnen heimelig. Man arbeitet leider nicht immer mit Massivholz, es gibt auch unterschiedliche Plattenmaterialien. Jede Arbeit mit Massivholz ist eine schöne Arbeit.

Das wichtigste Geschäftsfeld?
Streit: Hauptgeschäft ist der Möbelbereich. Möbel für Vorzimmer, Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Esszimmer. Es werden keine fertigen Korpusse gekauft, es wird alles selber produziert. Auch Innentüren machen wir viele selber.

Wie hat sich die Arbeit des Tischlers im Laufe der Zeit verändert?
Streit: Es ist zwar ein traditioneller Beruf, der sich aber sehr stark gewandelt hat. Der Beruf ist maschinell, sehr technisch geworden. Früher hat man mit der Kreissäge alles zugeschnitten, hat Lochreihen selbst ausgemessen und gebohrt, die Beschläge selbst reingeschraubt. Jetzt wird das alles mit einem Computerprogramm vorgezeichnet, den Rest übernimmt eine computergesteuerte Maschine, die CNC-Maschine.

Welches Holz, welche Formen liegen momentan im Trend?
Streit: Früher waren dunkel gebeizte Möbel mit Rahmenfronten und einer geschwungenen Form sehr modern. Momentan liegen relativ geradlinige Formen im Trend, alles eckig und kantig, von den Platten her wuchtiger. Von der bevorzugten Holzart schwankt das immer sehr. Im Moment ist gerade Eichenholz sehr gefragt. Eines, wo man richtig die Äste und auch Risse sieht. Aktuelles Thema ist auch das Zirbenholz. Daraus fertigen wir Betten und auch Möbel, wo einzelne Teile davon ebenfalls aus Zirbenholz sind. Es ist nachgewiesen, dass Zirbenholz den Herzschlag senkt und man dadurch besser und tiefer schläft.

Woher beziehen Sie das Material?
Streit: Heimisches Massivholz wie Esche, Buche, Lärche oder Fichte hat nur zehn Kilometer zurückgelegt, bis es bei mir ankommt. Es ist also sehr nachhaltig. Exotische Hölzer sind momentan nicht gefragt. Die Plattenmaterialien kaufe ich bei meinem Händler in Bruck.

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