Ein Murauer schaltet bei Porsche

Fritz Enzinger in seinem Büro in Stuttgart. Foto: Porsche
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OBERWÖLZ. „Es ist sensationell, wie er es geschafft hat, mit einem brandneuen Fahrzeug in eine Top-Serie wie die WEC einzusteigen und gleich im zweiten Jahr solche Erfolge zu erzielen.“ Das sagt niemand Geringeres als die deutsche Rennfahrerlegende Hans-Joachim Stuck in Motorsport Aktuell über Fritz Enzinger.

Hoher Stellenwert

Das gesamte Jahr 2015 wird der Oberwölzer nicht so schnell vergessen. Sieg in Le Mans, Weltmeistertitel der Konstrukteure und bei den Fahrern in der Königsklasse der Langstreckenmeisterschaft. Als Draufgabe wurde Enzinger vom renommierten französischen Magazin Auto Hebdo noch zum Motorsportmangager des Jahres gewählt. Und das in einer Branche, in der die Formel 1 noch immer das Maß aller Dinge ist. „Das hat schon einen gewissen Stellenwert“, gibt der 59-Jährige zu.

Traumjob

Aber was kommt danach, wie kann man sich für die neue Saison motivieren? „Wir wollen das Auto weiterentwickeln und siegfähig bleiben“, hat sich Enzinger mit seinem Team von 265 Mitarbeitern vorgenommen, das er großteils selbst aufgebaut hat. Am Anfang stand das berühmte weiße Blatt Papier, von dem Enzinger gerne erzählt. Seit 2011 hat er die Motorsport-Sparte von Porsche von Grund auf zurück ins Leben gehievt. „Es ist ein Traumjob“, wie er selbst sagt. Zwischen Stuttgart, Abu Dhabi, Le Castellet und Co. bereitet sich sein Team derzeit auf die neue Saison vor.

Ein Genuss

Die Kraft dafür hat der „Vollblutsteirer“ in der Heimat getankt. Schifahren am Lachtal muss sich trotz eines vollen Terminkalenders ausgehen. Enzinger: „Ich bin immer sehr gerne zu Hause. Es ist zwar schwierig, aber wir nutzen jede Gelegenheit.“ Ansonsten pendelt er zwischen dem Haus in München und dem Büro in Stuttgart. Und zwar stilecht im Porsche Cayenne. Im Sommer darf es aber ein 911 Cabrio sein. „Das genieße ich so richtig. Wenn ich mit offenem Verdeck über den Sölkpass nach Hause fahre.“

Zurück zum Ursprung

Es ist jedes Mal eine Fahrt zurück zum Ursprung. Am Österreichring wurde damals die Leidenschaft für den Motorsport geweckt. Auch heuer ist ein Besuch bei der Formel 1 am Red Bull Ring fix eingeplant. Der Grand Prix findet zwei Wochen nach Le Mans statt. Vielleicht kommt Fritz Enzinger wieder mit einem Sieg im Gepäck nach Spielberg. Als „Champion“ ist er im Fahrerlager ohnehin längst bekannt.

Die Dokumentation "Our Return" zeigt den Weg zurück nach Le Mans

Zur Person:

Fritz Enzinger wurde 1956 in Oberwölz geboren.
Stationen: 27 Jahre bei BMW, unter anderem DTM und
Formel 1. Seit 2011 Leiter LMP1 (Le Mans Prototyp, Klasse 1) bei Porsche.
Wohnhaft in München und Oberwölz.
Erfolge 2015: Weltmeistertitel mit Porsche, Sieg in Le Mans, Motorsportmanager des Jahres „Auto Hebdo“.

Fritz Enzinger in seinem Büro in Stuttgart. Foto: Porsche
Porsche hat eine glorreiche Motorsport-Historie. Foto: Porsche
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