Nachtschichten vor dem Heimrennen

Teamchef Gottfried Grasser mit dem Lamborghini Huracan GT3 am Ring. Foto: ripu
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  • Teamchef Gottfried Grasser mit dem Lamborghini Huracan GT3 am Ring. Foto: ripu
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ST. MARGARETHEN. Neben den vielen Siegerbildern hängt an der Pinwand im Büro von Gottfried Grasser ein Gratulationsschreiben, das sofort ins Auge sticht. Unterzeichnet ist es schlicht mit „Il Presidente“. Hinter dieser Bezeichnung steckt niemand anderes als der ehemalige Lamborghini-Präsident Stephan Winkelmann.

Schönster Sieg

Der damalige Chef der italienischen Sportwagen-Schmiede hat im Vorjahr seine Freude über den Sieg in Monza ausgedrückt. „Das war unser erstes Rennen mit dem neuen Auto. Dieser Sieg hat uns besonders stolz gemacht“, sagt Grasser. „Der schönste Sieg für das Team. Aus persönlicher Sicht war es für mich aber der Triumph am Red Bull Ring im Vorjahr.“ Ein Heimsieg, den das Lamborghini-Werksteam aus St. Margarethen am kommenden Wochenende gerne wiederholen würde. „Wir treten immer an, um zu gewinnen - da gehört aber auch ein Schauferl Glück dazu.“

Brandschaden

Und eine gehörige Portion Arbeit: Vom letzten Einsatz in Frankreich ist einer der grünen Lamborghini Huracan GT3 am Montag mit beträchtlichen Schäden zurückgekommen. „Das bedeutet einige Nachtschichten“, seufzt Grasser. Mittlerweile dürfte er es aber gewohnt sein. „Wir sind 300 Tage im Jahr unterwegs. Gerade jetzt haben wir acht Rennwochenenden hintereinander. Ohne dieses tolle Team wäre so etwas nicht möglich.“

Die Schmiede

Mittlerweile arbeiten 16 Leute ständig für die Schmiede in St. Margarethen. An Rennwochenenden kommen bis zu 35 weitere dazu. Einen beträchtlichen Anteil übernimmt die Familie, Vater Gottfried Grasser sen. oder Cousin Gernot Grasser. Der Teamchef selbst kümmert sich um den administrativen und finanziellen Part, übernimmt aber auch die Technik immer noch selbst. „Seit der Ernennung zum Lambo-Werksteam muss alles noch viel professioneller ablaufen“, erklärt Grasser, „da sind wir jetzt viel mehr unter Druck.“

Kunstflieger

Ob es ihn noch reizen würde, sich selbst hinters Steuer zu klemmen? „Es ist wichtig, um das Auto zu verstehen, der Reiz ist aber weg.“ Dafür hat er sich einen anderen Ausgleich geschaffen. Seit dem Vorjahr ist er als Kunstflieger über dem Murtal unterwegs. Auch das hat er, wie die Leidenschaft zum Motorsport, vom Vater geerbt.

Info

Gottfried Grasser war selbst im Motorsport aktiv und hat 2011 das Grasser Racing Team gegründet. Seit 2015 ist es offizielles Lamborghini-Werksteam.
Im ADAC GT Masters von 22. bis 24. Juli am Red Bull Ring startet Grasser mit drei Lamborghinis - einen davon fährt der Spielberger Gerhard Tweraser.
In der Blancpain Serie geht es ab 28. Juli mit den „24 Stunden von Spa“ weiter.
Grasser Racing Team

Teamchef Gottfried Grasser mit dem Lamborghini Huracan GT3 am Ring. Foto: ripu
Gottfried Grasser bei der Arbeit. Foto: ripu
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