Anzeige

"Unserem Bildungssystem stehen harte Zeiten bevor - so kann es nicht weitergehen!"

Frank Musenbichler ist in erster Linie der Erfolg der Kinder wichtig. Das Vertrauen der Eltern und eine gute Gesprächsbasis zu den Lehrern in den Schulen runden ein gutes Gesamtpaket ab.
4Bilder
  • Frank Musenbichler ist in erster Linie der Erfolg der Kinder wichtig. Das Vertrauen der Eltern und eine gute Gesprächsbasis zu den Lehrern in den Schulen runden ein gutes Gesamtpaket ab.
  • hochgeladen von MOBILES_LERNEN MURTAL

Der Bildungsberater Frank Musenbichler über Generation "Y" und warum er kein Systemclown wurde.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Bildungssituation in Österreich?
In Österreich gibt es meiner Meinung nach keine reines Bildungssystem sondern viel mehr eine Art "Ausbildungssituation". Kinder werden schon im Kindergarten ausgebildet sich in gewisse Systeme zu integrieren, ob sie das wollen oder nicht. Die Lehrpläne in Österreich sind veraltet. Dieses "System" wird in dieser Art und Weise nicht mehr lange standhaft sein können. Es werden Dinge vermittelt, die auf der Uni eigentlich nutzlos sind, darum sieht man immer wieder, dass dort Maturanten einen kompletten Bauchfleck machen.
Die ständigen "Neuheiten" (siehe NMS, Zentralmatura etc.) stehen auf sehr wackeligen Fundamenten und wurden viel zu früh umgesetzt. Leider spart das Land immer dort, wo es am meisten schmerzt. Dort wo sich die Betroffenen nicht wirklich wehren können. Die Leidtragenden sind in erster Instanz Kinder. Die Kinder, die das System, das von unseren Politikern gewünscht wird, erhalten sollten.

Angenommen Sie wären Bildungsminister, was wäre Ihr erster Schritt?
Mein erster Schritt wäre auf die Volksschulen zuzugehen. Diese gehören genauer unter die Lupe genommen, da dort der meiste Aufholbedarf liegt. VS-Lehrer sind mit den dort herrschenden Situationen überfordert. In der Volksschule kann man aus den Kids bereits sehr viel herausholen und sie in die richtigen Bahnen lenken.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Nachhilfeinstitut zu eröffnen?
Ich hatte die Möglichkeiten als Lehrer zu arbeiten, als Erziehungshelfer weiterzuarbeiten oder mich selbstständig zu machen, was dann auch der beste Weg war, da ich in keinster Weise in ein System passe. Ich bin kein Systemclown und will Inhalte nicht so vermitteln wie es mir vorgeschrieben wird, sondern wie es für Kinder am einfachsten zu verstehen ist. Kinder kommen zu mir und auf einmal funktioniert alles, weil sie den Stoff ganz anders erklärt bekommen und Spaß am Lernen haben.

Nachhilfeinstitute gibt es relativ viele. Wie kann man sich da behaupten?
Nachhilfeinstitute gibt es viele, das stimmt. Ich habe aber eine Lücke gefunden. Ich komme zu den Schülern nach Hause, lerne mit ihnen in ihrer vertrauten Umgebung und versuche sehr schnell einen Draht zu den Kids zu finden. Sie sollen in mir keine Lehrperson sehen sondern einen helfenden "Freund".

Von wem lassen Sie sich belehren?
Ich lasse mich von Menschen belehren die selbst sehr viel erreicht haben, dabei aber am Boden geblieben sind und trotz des Erfolgs auch für andere da sein können. Vor solchen Leuten ziehe ich den Hut. Oft sind es auch Kinder die mich Situationen aus einem neuen Blickwinkel betrachten lassen.

Wie schätzen Sie allgemein unsere Jugend ein? Bringt Generation Y unsere Arbeitswelt durcheinander?
Die Jugend einzuschätzen ist schwierig. Es gibt immer Ausnahmen, aber leider muss man immer wieder feststellen, dass der heutigen Jugend (vor allem auch durch die herrschenden äußeren Umstände) immer mehr die Motivation am Leben selbst fehlt. Es herrscht eine absolute Desozialisierung, der Wille sich selbst voranzubringen fehlt. Es fehlt an Engagement und Motivation.
Diese "Wurstigkeitsphasen" sind ständiger Wegbegleiter der Teenies - und das macht mir Angst. Facebook, Whatsapp und Konsolen beherrschen die Köpfe der Jugendlichen. Das ist traurig aber wahr. Das miteinander Kommunizieren findet ausschließlich nur noch über Smartphones statt. Ich hoffe, dass sich das irgendwann wieder ändern wird.
Es liegt an der Politik, der Wirtschaft und den Eltern diese Generation wieder wach zu rütteln, sie zu motivieren und ihnen Lebensgeist einzuhauchen.

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu, was können Sie den Schülern raten um das Jahr passend zu beenden?
Es ist vor allem wichtig sich jetzt noch auf die letzte Schularbeitenrunde zu konzentrieren. Es sind jetzt noch 5-6 Wochen in denen die Kids wirklich Gas geben müssen, danach können sie sich entspannen. Es wäre schade diese paar Wochen jetzt nicht mehr zu nutzen. Man muss sich Nahziele setzen und diese Step by Step erreichen.

Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
In erster Linie mit einer Familie und einem erfülltem Privatleben und beruflich kann es einfach so weiter gehen wie es jetzt ist, dann passt es genau.

Zur Person:
Frank Musenbichker, 30
Bildungs- & Marketingberater
Der Murtaler arbeitet schon mehr als 10 Jahre als Bildungsberater und hat unzählige Kinder auf ihrem Ausbildungsweg begleitet. Seine Firma "Mobiles Lernen Murtal" hat sich zum Aushängeschild für mobile Nachhilfe und Lernbetreuung in der Obersteiermark etabliert. Da die Nachfrage für hochwertige Lernbetreuung stetig wächst, wächst somit auch sein Unternehmen. Sein Konzept soll zukünftig flächendeckender in der Steiermark angeboten werden.

Kontakt Mobiles Lernen Murtal:
Tel.: 0676/7700746
e-Mail: info@ml-murtal.at

Interview: C.O., Graz

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.