WGs für Asylwerber

In Fohnsdorf entstehen Wohngemeinschaften für Asylwerber. Symbolfoto: Diakonie/Meister
  • In Fohnsdorf entstehen Wohngemeinschaften für Asylwerber. Symbolfoto: Diakonie/Meister
  • hochgeladen von Stefan Verderber

FOHNSDORF. „Wir sind den Weg anders gegangen“, sagt Bürgermeister Gernot Lobnig. Fohnsdorf hat die Quartiersuche im Zuge der Flüchtlingsthematik tatsächlich alternativ gelöst. Die Gemeinde hat sich in Kooperation mit dem Diakonie Flüchtlingsdienst aktiv um Lösungen bemüht. „Jetzt haben wir unsere Asylwerber auf mehrere Wohnungen gut verteilt. Konfliktsituationen werden so vermieden“, erklärt Lobnig.

Neues Projekt

Der nächste Schritt ist bereits gesetzt: Diakonie und Gemeinde haben ein neues Wohnprojekt für Asylwerber initiiert. Rund 30 Personen, vorwiegend Familien, sollen in Mietwohnungen, verteilt auf das gesamte Gemeindegebiet, untergebracht werden. Zwei Wohnungen wurden bereits bezogen. Vermieter ist die Wohnungsgenossenschaft Ennstal, Betreiber die Diakonie.

Synergien

"Das hat viele Vorteile“, bestätigt Koordinatorin Elisabeth Stefan: „Wir können Synergien mit dem Haus Murtal in Judenburg nutzen und gleichzeitig auch eine mobile Betreuung anbieten.“ Die Kinder sollen demnächst in Schulen und im Kindergarten integriert werden. Das Projekt Wohngemeinschaft sei das erste dieser Art in der Steiermark. „Wir möchten das aber gerne ausweiten“, sagt Stefan. Interessierte Gemeinden könnten sich bei ihr melden.

Kritik der FPÖ

Wenig Freude mit der Unterbringung der Asylwerber hat naturgemäß die FPÖ. „Bürgermeister Gernot Lobnig unterstützt die schleichende Unterwanderung im Murtal“, heißt es in einer Aussendung von Nationalratsabgeordnetem Wolfgang Zanger. Lobnig lässt diese Anschuldigung kalt: „Die FPÖ muss aufgrund ihrer Parteilinie diese Phrasen dreschen.“

Quote erfüllt

Lobnig gibt allerdings zu: Ein etwas größeres Quartier eines privaten Betreibers für 20 bis 30 Asylwerber, das derzeit im Ortsteil Kumpitz vorbereitet wird, sei ihm ein Dorn im Auge. „Das ist eine etwas unglückliche Lösung. Das wurde allerdings über das Land abgewickelt.“ Insgesamt werden in Fohnsdorf jedenfalls bis zum Frühjahr rund 120 Asylwerber untergebracht sein - damit ist auch die geforderte 1,5-Prozent-Quote des Landes erfüllt.

Diakonie Flüchtlingsdienst

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.