Arbeitsplätze versus Naturschutz

Alexander Stöhr rief die Bürgerinitiative in Zeltweg ins Leben. Foto: Verderber
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„Das Frustpotential ist schon sehr hoch. Wir haben uns mühsam im sanften Tourismus positioniert und dann wird das Ganze konterkariert“, sagt Alexander Stöhr. Er steht an der Spitze der Bürgerinitiative „Für ein lebenswertes Aichfeld“, die sich vor zwei Wochen formiert hat und nun gegen das geplante Verhüttungswerk der Firma Minex am ehemaligen ÖDK-Standort in Zeltweg vorgeht.

Auswirkungen

In seiner Funktion hat Stöhr bereits jetzt ein Konvolut an Akten angesammelt. Am Montag gab es eine Infoveranstaltung mit rund 200 Besuchern. Stöhr und seine Mitstreiter befürchten vor allem Auswirkungen in Sachen Feinstaub, Lärm, Verkehr, Natur und - im schlimmsten Fall - Betriebsunfälle mit chemischen Stoffen. Die Rede ist von Salzsäure oder Natronlauge. Auch die Entnahme von Nutzwasser aus der Mur ist ein Dorn im Auge. Obwohl diese laut Minex weit unter jenem Wert der ehemaligen ÖDK-Anlage liegen soll.

Arbeitsplätze

Die Firma Minex will in Zeltweg rund 80 Millionen Euro investieren und damit 70 Arbeitsplätze schaffen. Seitens des Unternehmens wurde von Anfang an auf Transparenz gesetzt. Mehrere Infoabende für alle Bürger wurden bereits veranstaltet. Im Umweltverträglichkeitsverfahren, das derzeit läuft, wurden entsprechende Unterlagen eingereicht.

"Angst und Schrecken"

Für Bürgermeister Hermann Dullnig ist die Abwehrhaltung der Bürgerinitiative deshalb unverständlich: „Natürlich müssen alle gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden - da vertraue ich auf die Behörden in Graz.“ Zur Bürgerinitiative sagt der Ortschef: „Da wird mit unsachlichen Argumenten Angst und Schrecken verbreitet. Ich verstehe die Motivation dahinter nicht.“ Außerdem verweist Dullnig auf die zu erwartenden Arbeitsplätze: „Es ist bitter notwendig, dass wir Arbeitsplätze im Produk-tionsbereich bekommen.“

"Lückenhaft"

Alexander Stöhr spricht dagegen von lückenhaften und unvollständigen Unterlagen der Firma Minex. Diese liegen jedenfalls bis 26. August 2015 zur Einsicht im Gemeindeamt Zeltweg auf. Bis dahin kann man auch Stellungnahmen dazu abgeben.

Hemmschwellen

Die Bürgerinitiative wird das auf jeden Fall machen. „Danach warten wir auf das Prüfungsergebnis, das kann einige Monate dauern“, so Stöhr, der auf den Faktor Zeit setzt. Erklärtes Ziel ist es, das Projekt zu verhindern oder zumindest Hemmschwellen zu setzen.

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