Enquete über die Lebensqualität im ländlichen Raum

Mathilde Schmitt, LR Johannes Tratter, LRin Christine Baur und Elisabeth Stögerer-Schwarz erörterten im Rahmen der Enquete „Bunter und vielfältiger – Neue Perspektiven für Frauen und Männer am Land“ die Frage der Lebensqualität im ländlichen Raum. | Foto: Reichkendler/Land Tirol
  • Mathilde Schmitt, LR Johannes Tratter, LRin Christine Baur und Elisabeth Stögerer-Schwarz erörterten im Rahmen der Enquete „Bunter und vielfältiger – Neue Perspektiven für Frauen und Männer am Land“ die Frage der Lebensqualität im ländlichen Raum.
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Die Probleme des ländlichen Raumes sind vielfältig und akut. Immer mehr Menschen wollen in Städten leben, die ländlichen Räume verarmen und überaltern. Für den zuständigen Landesrat Johannes Tratter eine enorme Aufgabe für die Politik in der Zukunft. Tratter: "Wir müssen hier von Seiten der Landespolitik den Gemeinden helfen, eine ähnliche Infrastruktur aufzubauen, wie es sie in den Städten gibt. Dazu zählt in erster Linie die Kinderbetreuung und der Ausbau der Mobilität", so Tratter. Abwanderungstendenzen wie in Osttirol oder im oberen Lechtal, aber auch in Kitzbühel und im Wipptal will er entgegenwirken. „Meist sind es die gut ausgebildeten jungen Frauen, die als erste aus dem ländlichen Raum in die Städte auswandern“, weiß Elisabeth Stögerer-Schwarz, Leiterin des Fachbereichs Frauen und Gleichstellung.
Diese Thematik war Diskussionsgrundlage einer einer Enquete, die die Abteilung JUFF/Fachbereich Frauen und Gleichstellung sowie der Abt. Landesentwicklung und Zukunftsstrategie in Zusammenarbeit mit dem Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unter dem Motto: „Bunter und vielfältiger – Neue Perspektiven für Frauen und Männer am Land“ organisierte.
„Die zunehmend besser ausgebildeten Menschen – und hier vor allem auch die Frauen – weisen ein großes Spektrum an Berufen, Wünschen und Lebenszielen auf“, betont Frauenlandesrätin Christine Baur. Ein weiteres Merkmal sei die zunehmende Mobilität, die sich im Gegensatz zur Mütter- und Großmüttergeneration sowohl im räumlichen, aber auch im sozialen und kulturellen Bereich vergrößert hat. Die Konsequenz aus dieser Entwicklung ist, dass sich einerseits sowohl das soziale Umfeld, aber auch die von der öffentlichen Hand bereitgestellten Leistungen anpassen müssen.

Chancengleichheit vorantreiben

„Befragungen in Tiroler Dörfern haben gezeigt, dass bei der Zufriedenheit mit dem Leben am Land markante Unterschiede zwischen Männern und Frauen zutage treten“, berichtet Mathilde Schmitt vom Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung. „Vor allem die Gleichstellung von Männern und Frauen hinkt noch hinterher. Hier muss im Bereich Chancengleichheit in Arbeitsteilung, aber auch bei sozialrechtlichen Bestimmungen nachjustiert werden“. Dies betreffe vor allem Frauen, die Betreuungs- und Versorgungspflichten haben und die adäquate Entlastungsangebote benötigen, aber auch auf einen effizienten Öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind.

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