Ingo Mayr mit 90,7 Prozent zum neuen SPÖ-Parteichef gewählt

Gerhard Reheis gratulierte zum tollen Ergebnis dem neuen Tiroler SPÖ-Parteichef Ingo Mayr (li.) | Foto: Fischer
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  • Gerhard Reheis gratulierte zum tollen Ergebnis dem neuen Tiroler SPÖ-Parteichef Ingo Mayr (li.)
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Der Applaus für den neuen starken Mann in der Tiroler SPÖ, Ingo Mayr, war groß und als erster Gratulant „zu diesem sensationellen Ergebnis“ stellte sich Gerhard Reheis ein, dem Ingo Mayr in der Funktion des SPÖ-Chefs nachfolgt. Mayr wurde mit 90,7 Porzent der Stimmen gewählt.
Reheis übergab dem passionierten Gärtner einen Pfefferoni-Strauch – als Symbol für einen scharfen Oppositionskurs, den die SPÖ unter der neuen Führung und auf Basis des Reformpapiers einschlagen soll.
In seinen Dankesworten sprach Mayr von einem großen Vertrauensvotum und betonte, dass sich in der SPÖ einiges ändern müsse. „Dafür werden wir hart arbeiten müssen. Der Weg ist steil, aber er führt nach oben.“
276 Delegierte waren im Innsbrucker Congress am ordentlichen Parteitag der SPÖ Tirol dabei,auf der Tagesordnung standen die Diskussion über das Reformpapier und die Neuwahl der Führungsgremien.
„Hausherrin“ Gabi Schiessling bedankte sich beim scheidenden Vorsitzenden Gerhard Reheis für seine Arbeit. „Du hast die Partei in einer schwierigen Phase übernommen, hast einen engagierten Landtagswahlkampf geführt und warst ein hervorragender Soziallandesrat“, so die Innsbrucker Stadtparteivorsitzende.
Arbeit und Steuerreform waren die wichtigsten Themen in den Referaten von Bundesparteivorsitzenden Werner Faymann und dem gf. Vorsitzenden Gerhard Reheis.

Faymann: Kluft verkleinern

„Es ist eine entscheidende Aufgabe der Sozialdemokratie, dafür zu sorgen, dass in unserer Gesellschaft nicht jene unter die Räder kommen, die viel arbeiten und wenig haben. Dafür kämpfen wir Seite an Seite mit der Gewerkschaftsbewegung“, betonte Faymann. Das sei auch die Hauptauseinandersetzung in Europa. Um die Kluft zwischen zwischen Arm und Reich zu verkleinern, seien gerechtere Steuersysteme notwendig – Steuersenkung für die „Kleinen“, vermögensbezogene Steuern für die Reichen. „Wegen höherer Steuern verlässt kein einziger Millionär Österreich“, zeigte sich der Bundeskanzler überzeugt.
Im Hinblick auf die Statutenänderungen in der SPÖ Tirol stellte Faymann klar: „Bestellt euer Haus, wie ihr es für richtig haltet. Wichtig sind offene Diskussionen, die zum gemeinsamen Ziel führen!“

Dann gab es grünes Licht für den Reformprozess der Partei: Das vorgelegte Reformpapier mit Statutenänderungen wurde von den Delegierten mit der erforderlichen Zustimmung von zwei Dritteln der Stimmen angenommen. Damit wurden die Rahmenbedingungen für einen umfassenden Reformprozess geschaffen, der die Tiroler SPÖ weiblicher, jünger und linker machen soll.
Ausführlich diskutierte wurden vor allem die vorgesehenen Quotenregelungen, die Frauen und Jungen einen größeren Stellenwert geben sollen. Ein äußerst engagierter Auftritt der Jugendorganisationen, überzeugte letztlich einige Kritiker und machte klar: Die SPÖ ist in Bewegung – und wird es bleiben.

Viel Arbeit für Mayr

"Es stehen die Mitarbeitergespräche in der Zentrale in der Salurner Straße an, es wird einiges neu organisiert, um die guten Ressourcen optimal zu nutzen, die wir in unseren Reihen haben", sagt Mayr. Danach folgt seine Tirol-Tournee, die auch noch in dieser Woche beginnt. "Der Kontakt mit allen Mitgliedern ist mir äußerst wichtig, ich werde zuerst die neuen Bezirksorganisationen besuchen, um meine Vorstellungen zu präsentieren", erklärt Mayr. Auch in Hinblick auf die Gemeinderatswahlen 2016 sieht Mayr die- se wichtige Kommunikation mit den Bezirks- und Ortsgruppen.
Politisch wird sich der neue SPÖ-Chef sehr viel um Arbeitnehmerthemen kümmern. "Wir werden Themen, die die ÖVP über den AK-Präsidenten oder der AAB-Obfrau einfordert und dann im Landtag abschmettert, vermehrt auf die Tagesordnung und zur Diskussion bringen", verspricht Mayr.

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