Politik im Sommer: "Es wird sich in der SPÖ einiges bewegen"

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Bezirksblätter: "Es gelte den Schwung des Parteitages mitzunehmen und das SPÖ-Schiff in Tirol wieder auf Vordermann zu bringen." Ihre Worte nach der Wahl zum Parteiobmann. Wo ist der Schwung, knapp zwei Monate nach dieser Aussage, geblieben?
Ingo Mayr: "Der Schwung ist nach außen hin eher nicht so spürbar, aber wir brauchen ihn auch dringend nach innen. Wir haben intern fast alle Bezirksorganisationen besucht. So gibt es in Imst eine neue Obfrau, auch in Landeck und im Zillertal kommen neue Leute. Auch in Kufstein arbeitet ein neues Team, Kitzbühel und Reutte werden folgen. Die Verjüngung der SPÖ Tirol und die Mitarbeit von sehr guten Frauen in der Partei wird in Hinblick auf 2018 vorangetrieben."
Und wie geht es Ihnen mit dem Kontakt an der Basis?
Mayr: "Sehr gut, denn der Kontakt mit der Basis hat mir immer sehr gelegen. Was noch nicht abgeschlossen ist, ist das effiziente Nutzen der wertvollen MitarbeiterInnen in der SPÖ-Zentrale und in den Bezirken. Da sind wir aber auch am Arbeiten. Denn es braucht die starke inhaltliche Positionierung der SPÖ Tirol und nicht nur die Tagespolitik."
Tatsache ist aber, dass Sie sich recht wenig zur aktuellen Tagespolitik zu Wort melden, das macht immer noch Gerhard Reheis. Stimmt die innerparteiliche Chemie?
Mayr: "Ja, die stimmt eindeutig, nur es fehlt noch manchmal an der Abstimmung zwischen Klub, Abgeordneten und mir."
Stimmt auch die Chemie mit der SPÖ Innsbruck?
Mayr: "Ja, aber natürlich wissen wir, dass sich in Innsbruck, aber auch in der SPÖ Tirol, altersbedingt einiges bewegen wird. Es bringen sich zurzeit neue, junge Leute in Stellung, die sich in nicht bezahlter Funktion behaupten können. Mit Obfrau Gabi Schiessling ist eine anerkannte Politikerin in Innsbruck an der Arbeit, die Zusammenarbeit passt sehr gut."
Haben Sie sich den Job nach dem Parteitag leichter vorgestellt oder ist alles im ‚roten’ Bereich?
Mayr (lacht): "Der 'rote' Bereich ist für uns positiv zu sehen. Natürlich gibt es einige akute Baustellen, bekannte und neue. Aber auch viel Positives. Da sind zuerst die sehr motivierten MitarbeiterInnen zu nennen."
Das heißt, viel Arbeit im Herbst?
Mayr: "Klar. Anfang September wird der neu installierte Landesparteirat erstmals tagen, da wird es auch um die Erwartungshaltung der Akteure gehen. Aber dieser Landesparteirat wird inhaltlich die Schwerpunkte für die Partei und die Mandatare setzen. Weiters wird Bundeskanzler Faymann kommen – zu dem ich einen sehr guten Draht habe – und wir werden eine interne Infoveranstaltung mit Experten zum Thema 'Kalkkögel-Erschließung' organisieren."
Der SPÖ-Standpunkt zu den Kalkkögeln?
Mayr: "Mit dem heutigen Wissen ist da sicher nicht in eine Richtung zu entscheiden."
Wie laufen die Vorbereitungen für die Gemeinderatswahlen 2016 und findet die SPÖ genügend KandidatInnen?
Mayr: "Es ist nicht einfach für die SPÖ, wir haben weiße Flecken in Tirol, wo kein SPÖ-Gemeinderat vertreten ist. Aber ich bin überzeugt, mit den Gewerkschaftsfunktionären und vor allem mit der jungen Generation hier in vielen Gemeinden geeignete KandidatInnen zu finden."
Interview:
Sieghard Krabichler

Word Rap

Tempo 100:
sektorales Fahrverbot gibt es nur mit Tempo 100
Kalkkögel:
viele Hausaufgaben fehlen noch
Barbara Prammer:
Traurig. Wenigstens posthum kommt ihr verdiente Ehre zuteil
Politik ist für Sie:
die Widerspiegelung menschlicher Bedürfnisse
Sommerurlaub:
in Kürze zwei Wochen Korfu

Zur Person

Ingo Mayr, Landesparteiobmann der Tiroler SPÖ,
geboren am 27. Juni 1965, verheiratet, zwei Kinder (20, 23), lebt in Roppen
Hobbys: Musik (spielt E-Bass), Lesen, Malen, Gartenarbeit
Berufliche Ausbildung:
VS Roppen, BRG Imst, Matura 1984, danach verschiedene berufliche Tätigkeiten im elterlichen Blumenbetrieb, Skilehrer, Raftingguide, freier Journalist;
ab 1990: Berufsberater im AMS Imst
ab 2006: Betriebsratsobmann AMS Tirol
Politischer Werdegang:
ab 1991: Mitglied der FSG
seit 2004: Bürgermeister der Gemeinde Roppen und Mitglied der SPÖ Tirol
seit 2008: Mitglied des SPÖ-Landesparteivorstandes
seit 28.6.2014: Landesparteiobmann von 90,7 Prozent der Delegierten gewählt

Ingo Mayr sieht die Erneuerung der SPÖ Tirol auch unter Einbindung der Parteijugend auf Schiene.
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