5 Minuten Wien: Die Weltverbesserer und der winterliche Schanigarten
Jetzt könnte sie also kommen: die ganzjährige Öffnung der Schanigärten in Wien. Bisher konnten die Wirte ihre Tische im Freien nur (!) vom 1. März bis 30. November aufstellen. Doch im rot-grünen Regierungsübereinkommen hat man eine "flexible Lösung" versprochen. Und politische Versprechen werden in Österreich traditionsgemäß gehalten. Für die krisengebeutelten Wirte (Reizwörter: Registrierkassenpflicht und situationselastische Raucherregelung) eine klassische "Win-win-Situation". Sie könnten endlich einen Erfolg verbuchen und den Umsatz mit ganzjährigen Schanigärten ankurbeln.
Und für die Wiener wäre es sowieso ein Gewinn. Denn jeder weiß: Es sind nicht der frühlingshafte April, der hochsommerliche August oder der farbenfrohe Oktober, die zum Draußensitzen einladen. Nein, es sind die wunderbaren Monate Dezember, Jänner und Februar. Denn da bleibt das Krügerl auch für die Langsamtrinker auf vier Grad richtig temperiert, die Sonnenbrandgefahr ist überschaubar und das Salzbouquet der Straßen würzt die Stimmung am Tisch. Und was bringt mehr Erfrischung, als kalten Schneeregen im Gesicht zu spüren? Eben.
So gesehen wäre es eine "Win-win-win-Situation", denn mit dem so steigenden Verkauf von Aspirin und Co. hätten auch die Apotheken etwas davon. Und die haben es ja sowieso schon schwer genug. Also bitte, liebe Kritiker, lasst doch mal die armen Wirte in Ruhe. Sie wollen doch die Welt nur ein bisschen besser machen.
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