Teppiche von Hand aus Neubau
Beate von Harten webt Teppiche. Dafür wurde sie mehrfach ausgezeichnet – zuletzt mit dem Klimaschutzpreis.
NEUBAU. Eine Haltbarkeit von 500 bis 1.000 Jahren bei Produkten ist in der heutigen Zeit eine Seltenheit. In Wien-Neubau schafft eine Künstlerin mit ihren Werken aber genau das. Beate von Harten knüpft Teppiche und Wandbilder. Alles mit der Hand. Wenn man sie gut behandelt, überdauern die Stücke Generation um Generation.
"Die Arbeit geschieht leise, es gibt keinen Lärm von Maschinen, keinen Strom. Die Materialien – Wolle, Seide und Leinen –#+sind natürlich und wachsen nach. Der ökologische Fußabdruck ist sehr klein", so von Harten. Außerdem würden die Teppiche im positiven Sinn das Raumklima beeinflussen: Wolle ninmt beispielsweise Feuchtigkeit auf und gibt sie langsam wieder ab. Auch die Akustik eines Raumes werde durch ihre Teppiche positiv beeinflusst, so die Künstlerin. Alles gute Gründe, um mit einem Sonderpreis des KLIP 7 (Klimaschutzpreis) ausgezeichnet zu werden, den die Bezirksvorstehung Neubau gemeinsam mit dem Klimabündnis Österreich jährlich vergibt.
Produktion dauert Monate
Wer ein schnelles Geschenk sucht, ist bei Beate von Harten in der Stiftgasse 33 an der falschen Adresse. Die Herstellung eines Teppichs dauert Monate, je nach Größe und Aufwand. "Wobei wir auch Schals weben oder kleine Wandteppiche. Die kann man in meinem Atelier ansehen und auch gleich mitnehmen. Für einen größeren Teppich brauche ich aber Monate", so von Harten. Gemeinsam mit dem Auftraggeber erarbeitet sie zuerst das Design und die Farben, bevor es an die Materialwahl und die Fertigung geht. "Ich finde es schön, wenn sich der Kunde einbringt."
Von Harten gibt ihr Wissen und Können gerne an Interessierte weiter, die bei ihr Workshops buchen können. Aber auch Praktikanten aus dem In- und Ausland sind in ihrer Werkstatt herzlich willkommen. "Heuer hatten wir bereits sechs Praktikanten. Derzeit ist Charlotte aus Deutschland hier." Ihre Tochter Celina hat sie nicht bewusst für den Beruf begeistert, dennoch tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter. "Ich habe das Projekt von Praktikanten beendet. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich dabei geblieben bin. Mit Textilkunst kann man so viel ausdrücken", so die 23-Jährige. Neben Celine beschäftigt von Harten noch einige Mitarbeiter in ihrer Werkstatt.
Ausstellung im MAK
Nicht nur Kunst wird hergestellt, auch Restaurierungen und Konservierungen wertvoller Stücke bietet von Harten an. Ab Mitte Dezember wird einer ihrer Teppiche in der Ausstellung "handWERK. Tradiertes Können in der digitalen Welt" im MAK zu sehen sein. Eine weitere Auszeichnung neben dem KLIP 7 oder internationalen Ehrungen wie dem Europäischen Designerpreis oder dem Tapestry Award Australia.
Infos unter www.beatevonharten.at
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