Schanigärten: Initiative gegen Heizschwammerl über Parteigrenzen hinweg
Geplante Aufhebung der Wintersperre: Bezirksvorsteher vom 7., 8. und 9. Bezirk sprechen sich gegen Heizschwammerl in Schanigärten aus.
NEUBAU/JOSEFSTADT/ALSERGRUND. Mit dem Slogan "Heizschwammerl ins Abstellkammerl" wollen Neubaus Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger (Grüne), Josefstadts Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) und Alsergrunds Bezirksvorsteherin Martina Malyer (SPÖ) gegen die Beheizung von Schanigärten im Winter mobil machen. Ihr Argument ist der Klimaschutz. "Mit dem Klimagipfel von Paris im Dezember letzten Jahres hat sich auch Österreich dazu verpflichtet, die Netto-Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Es ist nicht sinnvoll, wenn durch neue Konsumtrends diese Bemühungen konterkariert werden", sagt Blimlinger.
Der Hintergrund: Die Wintersperre für Schanigärten im Dezember, Jänner und Februar soll gelockert werden. In welcher Form, ist allerdings noch offen. Die zuständige Stadträtin Renate Brauner (SPÖ) hat deshalb eine Befragung gestartet, in der vier Varianten abgefragt werden. Abstimmen dürfen Wirte, Bezirksvorsteher, Angestellte bei der Magistratsdirektion, Wirtschaftskammer, Wien Tourismus und Wiener Linien. Bei allen Varianten ist jedoch die Beheizung erlaubt.
Stromverbrauch wie 780 Haushalte
Doch laut einer Berechnung durch die Bezirksvorstehungen verbraucht die Beheizung von 500 Schanigärten - also jene im 7., 8. und 9. Bezirk zusammengerechnet - so viel Strom wie 780 Wiener Haushalte im Durchschnitt pro Jahr. "Als Klimaschutzbezirk können wir es nicht unterstützen, wenn energiefressende heizschwammerl unsere Luft heizen", so Malyar.
Die Bezirksvorsteher der drei Bezirke betonen aber auch, dass sie die Aufhebung der Wintersperre für Schanigärten prinzipiell begrüßen. "Ich bin auf jeden Fall dafür, dass Josefstädter die Möglichkeit haben, bei Sonnenschein ihren Kaffee zu genießen", sagt Mickel-Göttfert. Im Gegensatz zu ihren Amtskollegen Blimlinger und Malyar favorisiert sie aber keine der vier Varianten. Denn in jeder sei die Beheizung erlaubt. Thomas Blimlinger tendiert nämlich zu Variante zwei, die Sessel und Tische ohne Bedienung vorsieht. Und Malyar schwanke zwischen eins - also Stehtische ohne Bedienung - und zwei.
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