Göstritzer (53) sorgt sich um sauberes Trinkwasser
Hans Scheiber leidet unter der Semmering-Nebenbaustelle. Und jetzt wurde auch noch die Wasserleitung beschädigt.
SCHOTTWIEN. Hans Scheiber ist ein Vertriebener. In Wiener Neustadt wurde ihm und anderen Schrebergärtnern ein islamisches Kulturzentrum vor die Nase gesetzt. Der heute 53-Jährige flüchtete aus Wiener Neustadts nach Göstritz. Mun muss er sich abermals zur Wehr setzen. Dieses Mal geht es um die Baustellenstraße für den Bau des Semmeringbasistunnels. Die geht nämlich an seinem idyllischen Gärtchen vorbei (die Bezirksblätter berichteten).
Lärm-Video als Beweis
Scheiber: "Das Aushubmaterial vom Zwischenangriff in Göstritz wird nämlich über diese Straße in die Steiermark abtransportiert." Mitte März war Scheiber bereits ein Sichtschutz zugesagt worden. Aber nun leidet der Anrainer unter der Lärmbelastung: "Ich werde die Baustelle neun oder zehn Jahre da haben und werde in der Benutzung meines Gartens beeinträchtigt." Seine klare Forderung: ein Lärmschutz muss her.
Diesbezügliche Gespräche mit Thomas Hofmann, Projektleitung Semmering, am 13. Mai verliefen für Scheiber allerdings wenig zufriedenstellend. "Als erste Maßnahme werden wir Lärmmessungen veranlassen. Man kann aber nur den jetzigen Zustand messen", betont Hofmann. Den tatsächlichen Zustand hat Scheiber mittlerweile per Handyvideo dokumentiert. Es ist ein regelrechtes Bieps-Konzert der Laster. Für den Fall, dass Grenzwerte überschritten würden, hat der Göstritzer eine Aussicht auf einen Lärmschutz. Scheiber: "Einen Kompromiss stelle ich mir anders vor. Z.B. Wenn der Grenzwert 50 ist, der Lärm bei 48 liegt und der Lärmschutz wird doch kommt."
"Wasserleitung gesperrt"
Am 20. Mai wurde außerdem bei Grabarbeiten im Baustellenbereich die Wasserleitung für Maria Schutz beschädigt. "Die Leitung wurde von der Gemeinde nach Bekanntwerden sofort gesperrt und Wasser vom Zentralbehälter Göstritz nach Maria Schutz gepumpt, was naturgemäß einige Zeit in Anspruch genommen hat", skizziert Bürgermeister Walter Polleres. Eine Verunreinigung des Trinkwassers sei nicht festgestellt worden. Aussagen, von denen sich Hans Scheiber nicht beruhigen lässt: "Ich werde auf eigene Kosten das Wasser untersuchen lassen."
Sorge um Wasser
Arbeiter beschädigten die Hauptwasserleitung. Anrainer Hans Scheiber: "Ich frage mich, ob das Trinkwasser gefahrlos genossen werden kann, oder ob es verunreinigt ist." Die Aussage aus dem Gemeindeamt gegenüber Scheiber, das Wasser werde 2x/Jahr untersucht, beruhigt den Göstritzer nicht. Bürgermeister Walter Polleres: "Die nächste periodische vorgeschriebene Untersuchung findet am 12. Juni statt. Und noch ein Schmankerl hat Scheiber parat: ein Video von der Lärmbelästigung durch die Baustelle auf https://www.youtube.com/watch?v=ZqkDFB35XY8.
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