Und hier endet die Flucht
Eine ungewöhnliche WG gibt's in Grünbach: Hier leben acht weibliche Flüchtlinge – wie Anifa aus dem Kongo.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Flüchtlinge schaffen es oft in die Schlagzeilen. Oft auch negativ. "Ich habe seit 1990 Flüchtlingsarbeit gemacht, habe selbst im vorderen Orient gelebt", schildert Brigitte Haller aus Grünbach. Sie vermietet privat ihr Haus an Flüchtlinge.
Gegen die Skepsis
Warum? "Als Gegenstimme zur Skepsis bei Flüchtlingen, hier geht es um Frauen und Kinder. Wenn man helfen kann, hilft man", so Haller.
Auf 120 Quadratmetern Wohnfläche leben pro Zimmer zwei bis drei Personen. Haller: "Derzeit acht Frauen." Eine, Anifa, war beim Bezirksblätter-Gespräch mit dabei. Sie stammt aus dem Kongo und floh vor der Folter: "Ich bin seit einem Jahr und sechs Monaten hier. Ich lerne Deutsch." Das Zusammenleben funktioniert gut. Die Verständigung läuft jedoch überwiegend über Brigitte Haller: "Die Frauen haben viel erlebt, können aber aufgrund ihrer unterschiedlichen Nationalitäten großteils nicht miteinander kommunizieren." Haller ist vom Grundberuf Pädagogin: "Wenn man vom wirtschaftlichen Faktor stimmt, ist man freigespielt für den sozialen Faktor." Haller beschäftigt sich mit den Frauen, die bei ihr wohnen.
Gegen die Skepsis
Ob das Zusammenleben in einer Frauen-WG besser funktioniert als bei männlichen Flüchtlingen, wagt Haller nicht zu beurteilen: "Auch hier gibt es natürlich Reibungspunkte. Aber es ist viel möglich, wenn der gute Wille vorhanden ist", so die Grünbacherin. Und dieser gute Wille sei in der Grünbacher Flüchtlings Wohngemeinschaft wahrnehmbar.
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