"Meine Frau und drei Kinder sind im Gefängnis"
Der Neunkirchner aus Somalia fürchtet um seine Familie in Saudiarabien.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. "Ich möchte, dass meine Geschichte erzählt wird. Denn es gibt viele, denen es so ergeht", erzählt der 42-Jährige Mahmud Abdule, der in der Neunkirchner Talgasse lebt.
Mahmud Abdule verschlug es 1988 – während des Somalia-Bürgerkriegs – nach Saudiarabien. Er arbeitete als Staplerfahrer, als Schweißer und vieles mehr. Von seiner Familie – seine Ehefrau und sechs Kindern – wurde er getrennt als er nach Österreich emegrierte. Jetzt sollte seine Familie von Saudiarabien nach Somalia abgeschoben werden. Weil dort immer noch kriegsähnliche Zustände herrschen, versuchte der Neunkirchner sie nach Österreich zu holen: "Ich hatte bereits die Flugtickets." Und auch um Pässe kümmerte sich der Papa. Als er im gemeinsamen Zuhause in Saudiarabien seine Familie auflesen wollte, stand um 4 Uhr früh die Polizei vor der Tür. Gemeinsam mit drei seiner Kinder und seiner Gattin wurde Mahmud Abdule in ein Gefängnis in der Stadt Dschida gesteckt. Grund: die Aufenthaltsbewilligung für die Familie war abgelaufen. Alle sollen laut Mahmud Abdule nach Somalia abgeschoben werden.
Weil er österreichischer Staatsbürger ist, wurde der Neunkirchner freigelassen. "Aber meine Familie ist immer noch dort", so der Neunkirchner.
Drei Kindern gelang die Flucht vor der Polizei. "Sie leben auf der Straße", trauert Mahmud Abdule und zeigt den Bezirksblättern ein Video von den Zuständen im Gefängnis.
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