Unblutiges Ende von Dreifach-Entführung: Als Mann das Haus verließ, "biss die Cobra zu"
Polizei-Pressesprecher Raimund Schwaigerlehner: "Die Sachlage ist bereinigt, es gibt keine Verletzten."
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Von 20. auf 21. September hielt ein syrischer Asylberechtigter (42) im Raum Gloggnitz die Polizei auf Trab. Nach familiären Streitigkeiten mit seiner Lebensgefährtin (29) entführte er die drei gemeinsamen Kinder – zwei Jungs (6+9 Jahre) und ein Mädchen (8).
Eine groß angelegte Suchaktion Dienstagabend blieb ohne Ergebnis.
Showdown in Neunkirchen
In den Vormittagsstunden des 21. September kann Polizei-Pressesprecher Raimund Schwaigerlehner Entwarnung geben: "Die Sachlage ist bereinigt. Es gibt keine Verletzten." Schwaigerlehners Informationen zufolge hatte sich der Syrer mit den Kindern in einem Wohnobjekt in der Peischinger Straße in Neunkirchen verschanzt. Die Cobra war unterstützend vor Ort. Der 42-Jährige bekam nicht mit, dass die Polizei bereits das Haus umstellt hatte. "Die Cobra hat ihn beim Verlassen des Haus überwältigt", so Schwaigerlehner.
Der Cobra-Chef über die Kindesentziehung
Im Polizeijargon spricht man bei diesem Vorfall übrigens nicht von einer Kindesentführung, sondern von "unerlaubter Kindesentziehung". Cobra-Chef Bernhard Treibenreif: "Wir hatten zuvor die Schwester des Mannes aktiviert und angenommen, er fährt nach Oberösterreich. Wir haben ihn dann aber in der Wohnung angetroffen."
Schwester des Mannes drohte Lebensgefährtin
Schmutziges Detail am Rande der Geschichte: Die Schwester des 42-Jährigen mischte sich danach in die Fahndung ein. Als sie erfuhr, dass die 29-jährige Mama Anzeige bei der Polizei erstattet hatte, drohte sie ihr, den Kindern geschehe nichts, wenn sie die Anzeige zurückzieht.
Der mehrfache Vater wurde in die Justizanstalt Wr. Neustadt eingeliefert. Die Schwester (38) des Mannes wurde angezeigt.
Behörde betreut Kinder
Wie Schwaigerlehner inzwischen erfahren hat: "Hat aufgrund des Vorfalls die BH die Obsorge der Kinder übernommen."
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