Wer hat die Chance verbaut?
Reichenaus Parkhotel dämmert im Dornröschen-schlaf dahin. Pläne für eine neue Nutzung scheinen im Sand verlaufen zu sein. Für den ÖVP-Ortschef liegt auf der Hand, dass der ambitionierte „Sanierer“ von anderen Geschäftsleuten scheu gemacht wurde.
REICHENAU. „Der Ort ist auf einen Frequenzbringer angewiesen“, skizziert ÖVP-Bgm. Hans Ledolter wie wichtig die Revitalisierung des Parkhotels wäre und fügt hinzu: „Manche Geschäfte an der Hauptstraße haben ja schon Probleme. Vielleicht ginge ein Kunde dann nicht nur in den Supermarkt im Parkhotel einkaufen, sondern auch zur Drogerie, zum Uhrmacher und so weiter.“ Aber bis auf einen Eigentümerwechsel ist beim Parkhotel nicht viel passiert.
Projektgegner - die Verhinderer?
Ledolter: „Dabei scharrte dieser schon in den Startlöchern. Aber Dank jener, die wortgewaltig verkündet haben, sie werden nicht zulassen, dass der das Parkhotel abreißt und baut, passiert vorerst nichts.“ Der ÖVP-Bürgermeister vermutet, das Muskelspiel eingesessener Geschäftsleute war nichts weiter als Angst vor einem neuen Konkurrenten. SPÖ-GR Wolfgang Reiter gibt dem ÖVP-Ortschef Recht: „Die negative Einstellung von manchen einheimischen Geschäftsleuten war sicherlich nicht sehr förderlich für dieses Projekt. Ich denke jedoch auch, dass das Konzept nicht sonderlich ausgereift war.“
Dabei war das Konzept vielversprechend: „Ich bin überzeugt, dass eine Einrichtung, wo viele Boutiquen unter einem Dach zusammengefasst sind, und sich möglicherweise sogar den Verkaufsraum teilen - was ab und zu bereits anzutreffen ist - durchaus eine Lösung ist“, skizziert Ledolter und meint weiter: „Aber nach der Schrecksekunde des wütenden Protests gegen sein Projekt ist der große wirtschaftliche Einbruch gekommen. Und seither ist er auf Tauchstation und wartet wohl, bis sich die Situation normalisiert.“
Bedauern über das „Leider-nein“
Wie MiR-Gemeinderat Herbert Weinzettl weiß, hatte eine Tourismusgruppe aus Reichenau dem Eigentümer gegenüber ihr Interesse zum Kauf und zur Revitalisierung des Parkhotels angeboten: „Es konnte jedoch keine Einigung erzielt werden.“ Laut Weinzettl wurde auch nur zur Diskussion gestellt, ob es andere Möglichkeiten als ein Einkaufszentrum für diesen Platz direkt am Kurpark geben kann. „Etwa für eine touristische Nutzung oder als Seniorenheim. Ich glaube nicht, dass hier Stillstand herrscht, sondern der Eigentümer weiterhin plant ein Einkaufszentrum zu errichten. Und dieses wird nach dem Ende der Finanzkrise auch meiner Meinung nach errichtet werden“, bleibt der MiR-Gemeinderat zuversichtlich.
„Ich war als Wirtschaftstreibender an diesem Präsentations -Vorstellungstermin im GH Flackl eingeladen. Und war eigentlich überrascht darüber, dass sich derartiger Widerstand gegen das geplante EKZ in Reichenau geregt hat“, skizziert FPÖ-GR Wolfgang Mollenkopf und fügt hinzu: „Ich habe es persönlich Schade gefunden , dass Investoren die das Ortszentrum in Reichenau mit all ihren Ideen beleben möchten, ihr Vorhaben nicht umsetzen haben können. Meiner Information nach, soll es trotzdem von den Investoren bis 2012 einer Verwendung zugeführt werden.“
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