Seit 95 Jahren wird im Schwarzatal geboxt

BEZIRK NEUNKIRCHEN (ws). Vor 95 Jahren begannen Franz Aigner und Felix Painer in den Jahren 1920/21 in unserem Bezirk mit dem Boxen als sportliches Aufeinandertreffen. Aigner und Painer werden als die Gründer des Boxsports im Schwarzatal angesehen. Damals waren der BC Neunkirchen, Blau-Weiss-Gloggnitz und der BC Wimpassing aktive Boxvereine. Daraus wuchs der BC-Schwarzatal. Trainiert wurde in einem Saal des Gasthauses Watschinger.
Der Aufstieg begann in den Kriegsjahren mit den Trainern Franz Feidl und Otto Nesladek. Trainiert wurde in der „Alten Mühle beim Faseth“, mit anschließendem Geländelauf auf den Gfieder oder nach Flatz und zurück. Danach durften die Boxer in der Fabrik von Schöller-Bleckmann baden. Man ging dabei immer zu Fuß, Fahrräder waren purer Luxus. Zu diesen Pionieren gehörten Dr. Radimsky, Peter Watschinger, Dr. Franz Past, Ing. Otto Schörg und Emmerich Haus.
Die Gebrüder Entres sorgten in den Jahren des Zweiten Weltkriegs für großes Aufsehen, das über die Landesgrenzen hinausging. Karl Entres, älteren Gemeindebürgern noch als Briefträger von Dunkelstein bekannt, wurde „Zweiter Deutscher Meister“. Diesem Titel hatte es Entres zu verdanken, dass er vom Militärdienst freigestellt wurde.
Der Boxclub trat am 16. März 1951 dem ASKÖ bei. Die offizielle Zulassung nach dem Vereinsgesetz wurde vom Proponentenkomitee am 25. Juli 1951 beantragt, am 3. Oktober 1951 gab auch der „Alliierten Rat der Besatzungsmächte“ sein Okay. Das Proponentenkomitee bestand aus Dr. Franz Past, Ing. Otto Schörg, Karl Kornfeld, Obmann Dr. Emil Radimsky und Trainer Edi Happenhofer.
1951 hieß der Box-Club der „ABC-Schwarzatal“ und mit der Gründung des Box-Clubs „Blau-Weiß-Schwarzatal“ wurde der traditionoelle Boxclub auf „BC-Ternitz“ umbenannt. Boxer und Funktionäre wechselten zwischen den beiden Vereinen, bis sich später „Blau-Weiß“ auflöste und der „BC-Ternitz“ allein im Bezirk übrigblieb.
Mit den Staatsmeistern Helmut Steiner, Arthur Stranz und Jugendstaatsmeister Helmut Gruber boxte der Boxclub Ternitz schon am Beginn der 1950er-Jahre gegen profimäßig organisierte Ostblockstaffeln. In den 1960er-Jahren boxten Franz Vorsich, Alfred Zadrazil, Karl Raber, Michael Rottinger, Franz und Anton Mikulasch und Kurt Dziech, der rund 20 Jahre zwischen den Seilen stand. In dieser Zeit war die Stadthalle bei Boxveranstaltungen oft ausverkauft.
1968 legte der Boxer Alois Zumbo die staatliche Trainerprüfung ab und führte das Training des BC-Ternitz. Helmut Hirner, Albert Salmhofer, Albert Kohn und Franz Steiner kämpften zu dieser Zeit. 1970 übernahm Josef Koglmüller den Obmannposten, in dieser Zeit baute er mit Franz Mohr eine Zweigstelle in Aspang auf und Johann Luef konnte 1971 den Staatmeistertitel der Junioren gewinnen. Damals wurde Installateur Heinz Kopp Sponsor des BC-Kopp-Ternitz.
1980 waren Karl Elias, Karl Rennhofer, Cakir Hidir, Josef Treitler, sowie der dreifache Juniorenstaatsmeister Erol Ilter im Schwergewicht und Erdem Cicek Staatsmeister der Junioren und Allgemeine Klasse sehr erfolgreich. 1994 starb der erfolgreiche Trainer Alois Zumbo, der Ilter und Cicek zu Staatsmeistern machte. Danach war es Herbert Bruckmüller, der Herbert Gruber beim Training unterstützte. Hervorragende Boxer in dieser Zeit waren Murat Sahinoqui und der mehrfacher Vizestaatsmeister Diap Kaya, der nicht weniger als 88 Kämpfe bestritt. Am 2. November 2004 verstarb Herbert Gruber. Josef Koglmüller führte damals schon seit September das Training des BC-Ternitz.
Am 22. März 2006 fand nach einer Kampfpause von acht Jahren wieder das erste Boxturnier in der Ternitzer Stadthalle statt, das Patrik Preselmayer vom BC-Ternitz für sich entschied. 2007 boxten Henrik Hordos und Mahmad Meschidov. Dieser Kampfabend wurde das erste Mal „In Memoriam Herbert Gruber“ genannt. 2009 boxte Henrik Hordos im Halbweltergewicht und Sabri Karabulut im Schwergewicht um den Staatsmeistertitel der Junioren. Beide konnten die Vorrundenkämpfe gewinnen, doch dann gab es jeweils Punktniederlagen. Die Punktewertung bei der Vereinsmeisterschaft 2007 brachte einen enttäuschenden 15. Platz, 2008 war es schon Platz Zwölf, 2009 Platz Zehn, 2010 dann der erfreuliche 3. Platz bei den Junioren-Staatsmeisterschaften. Mit dabei waren Güney Sahin, Vizestaatsmeister Bernd Herndlhofer und der Österreichische Juniorenstaatsmeister im Mittelgewicht Celik Kaan.
Am 16. März 2011 feiert der BC-Ternitz beim 1. Austria Boxing Circle (ABC) im Kulturhaus Pottschach sein 60 jähriges Vereinsjubiläum.
2012 setzte der BC Ternitz sechs Boxer ein, wobei Alikhan Shakhayev und Bernd Herndlhofer überzeugen konnten. Bernd Herndlhofer erreichte bei den Österreichischen Boxstaatsmeisterschaften im Mittelgewicht den dritten Platz.
Am 20. April 2013 stand beim ABC im Kulturhaus Pottschach Belmin Skodo und Yawed Anderi für den BC Ternitz im Ring. Belmin siegte nach Punkten!
2015 sucht ein Tief den Boxverein heim. Im Sommer verlässt Patrick Preslmayr den Verein. Trainer Koglmüller und 2. Obmann Siegfried Grömer beschließen, den BC Ternitz allein weiter zu führen.
2015 sind zwei große Boxer des BC Ternitz verstorben: Otto Nesladek im 91. Lebensjahr und Helmut Steiner im 86. Lebensjahr.
Nach dem sportlichen Tiefpunkt 2015 begann das heurige Jahr erfreulicher. Beim Integrationsturnier am 12. März in Wels besiegteAkbar Haidari im Bantamgewicht Fabian Weindl aus Altöttingen nach Punkten. Emin Jamini besiegte im Mittelgewicht Andreas Savanya aus Korneuburg. Beim ABC Turnier in Pottschach kämpfte Zaki Sadad gegen Christopher Hordos. Sadad siegte nach Punkten. In der offenen Kärntner Meisterschaft im Juli in Arnoldstein boxen für BC Ternitz Zaki Sadad, Akbar Haidari und Patrick Tunprenkay. Alle drei siegen und der BC Ternitz hat jetzt drei Kärntner Landesmeister.

"Das Training ist zur Zeit überbelegt, es arbeiten zwei Trainer, und drei Helfer, die zwischen 20 und über 30 Jugendliche trainieren", skizziert Obmann Josef Koglmüller.
Am 18. Februar 2017 steht ein Kampfabend in Wels auf dem Programm.

Die Obmänner des BC Ternitz: Peter Watschinger, Dr. Franz Past, Ing. Max Petz, Dr. Emil Radimsky, Jupp Faber, Arno Völkerer, Herbert Guber, und Josef Koglmüller.