Petrik als Mechatronik-Lehrling
Nach ihrem Einstieg in die Berufsschule arbeitete Regina Petrik diese Woche ganz konkret in ihrem Lehrbetrieb. Dr. Markus Bohrer bot ihr in seiner Firma Lasertech Einblick in das Leben eines Mechatronik-Lehrlings.
NEUSIEDL AM SEE. „Das kenn ich schon vom Heizkörperputzen zuhause“, scherzt die Grüne Landessprecherin, während sie gewissenhaft die schmalen Rillen eines Lasergerätes säubert. Die ersten Tage ihrer Lehre als Mechatronikerin verbringt Regina Petrik hauptsächlich mit Reinigungsarbeiten. „Das gehört anfangs dazu“, erklärt ihr derzeitiger Chef, Dr. Markus Bohrer, „da lernt man die Maschinen am besten kennen“. Der Inhaber des gleichnamigen Unternehmens in Neusiedl am See hat schon viele Lehrlinge ausgebildet. Eine Landtagsabgeordnete als Lehrling in seinem Betrieb ist aber Premiere. Ein bisschen skeptisch sei er schon gewesen, als ihn Regina Petrik auf einer Veranstaltung der Industriellenvereinigung diesbezüglich angesprochen hatte, erklärt er. Der Spezialist für Lasergravuren hat aber schon öfter in seinem Leben Bereitschaft für neue Erfahrungen gezeigt – und es habe sich gelohnt.
KLEINER INDUSTRIEBETRIEB MIT INTERNATIONALEN KUNDEN
Der innovative kleine Industriebetrieb arbeitet für internationale Auftraggeber. Produziert werden Druckvorstufen für komplizierte Druckverfahren, etwa auf Getränkedosen, Armaturenbrettern in Autos, Designerstoffen oder Gelscheinen. Darüber hinaus werden Prototypen von Lasergeräten hergestellt sowie Geräte gewartet und repariert. „Ich habe gelernt, wie viele Schritte es braucht, bis ein Lasergerät, das zur Reparatur hereinkommt, wieder ausgeschickt werden kann“, erzählt Petrik. Am zweiten Lehrtag durfte sie sich selbst auch schon am Schneiden eines Gewindes versuchen.
LEHRE MIT MATURA
15 MitarbeiterInnen arbeiten derzeit bei Dr. Bohrer – Lasertech. Fünf davon sind Lehrlinge. Als streng, aber väterlich, beschreibt Petrik ihren Lehrherren. Das ist eine der wesentlichen Erfahrungen aus ihrer Lehre: „Gute Strukturen geben Halt. Für junge Menschen ist es wichtig, dass jemand hinschaut, dranbleibt sich um sie kümmert.“ Dem gebürtigen Tiroler ist es wichtig, dass seine Lehrlinge ihre Ausbildung mit Matura beenden. Bisher sei das noch jedem gelungen – auch wenn es mitunter Durchhänger beim Lernen gab, erklärt Dr. Bohrer. Der Abschluss mit Berufsreifeprüfung sei für ihn aber unerlässlich. Da dürfe es ohne weiteres sein, dass seine Lehrlinge am Ende dafür ein Jahr länger als geplant brauchen.
MEHR FRAUEN IN DIE TECHNIK
Nach einigen Tagen im Betrieb kann Regina Petrik das gut nachvollziehen: „Die Arbeitsvorgänge hier sind hoch komplex und anspruchsvoll.“ Dennoch gelänge es ihrem Lehrherren sowie ihren Kollegen sehr gut, die komplexen Vorgänge den Lehrlingen sehr verständlich zu vermitteln.
Bloß mehr junge Frauen würde sich als Lehrlings-Kolleginnen wünschen, so Petrik. Es sei schade, dass sich nach wie vor wenige Frauen in einen technischen Beruf wagen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.