Bewerbungsschreiben – was nun?

Die Berufs- und Bildungsberaterinnen Andrea Klaner (l.) und Iris Zaller präsentieren ein fertiges Bewerbungsschreiben.
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BEZIRK (as). Welche Formvorschirften gibt es für Bewerbungsunterlagen?
Es gibt die ÖNorm A 1080. Diese wurde 2007 vollkommen novelliert und auch an die neue deutsche Rechtschreibung angepasst. Unter "vollständige Bewerbungsunterlagen" – wie es meistens in Inseraten zu lesen ist – werden grundsätzlich ein Bewerbungs- oder Motivationsschreiben, ein aktueller tabellarischer Lebenslauf und entsprechend abgestimmte Zeugniskopien verstanden.

Was muss in ein Bewerbungsschreiben unbedingt rein?
Ein Bewerbungsschreiben muss verschiedene Formalkomponenten enthalten, wie eigener Adresskopf, Unternehmensanschrift, Ort und aktuelles Datum, Betreffangabe, Anrede, Einleitungssatz, Eigenpräsentation, Angabe von sogenannten Hard und Soft Skills (Formalqualifikationen, berufliche Anforderungen, persönliche Stärken), den Zielsatz, die Grußformel und die Aufzählungen der Anlagen. Das alles ist Vorschrift der ÖNorm.

Worauf wird bei einem Bewerbungsschreiben besonders geachtet?
Erfolgt ein Bewerbungsschreiben auf ein konkretes Inserat, so ist es erforderlich, das Bewerbungsschreiben zielorientiert darauf abzustimmen. Zum Beispiel sollte im Schreiben genau auf die im Inserat geforderten beruflichen Qualifikationen und Anforderungen eingegangen werden. Grundsätzlich ist eine intensive Recherche der Unternehmenshomepage empfehlenswert, um einerseits das Unternehmen detailliert kennenzulernen und andererseits auch Ideen für Bewerbungsunterlagen hinsichtlich Formulierungen und Gestaltung herauszufiltern. Eine weitere essentielle Komponente besteht darin, der zukünftigen Arbeitgeberin/dem zukünftigen Arbeitgeber die persönliche Leistungsbereitschaft, das Interesse an einer Mitarbeit zu signalisieren und zu vermitteln.

Welche Fehler passieren häufig?
Neben optischen Mängeln (wie beispielsweise ein schlechtes Layout) passieren auch Rechtschreib- und Grammatikfehler sehr oft. Diese lassen sich leicht dadurch vermeiden, indem die Bewerbungsunterlagen von jemandem Korrektur gelesen werden. Oft wird auch der korrekte Aufbau von Bewerbungsunterlagen nicht berücksichtigt, es wird auf in Stellenangeboten angegebene beruflichen Anforderungen oder Fähigkeiten nicht eingegangen oder es wird sich nicht an den im Inserat angeführten Bewerbungsvorgang gehalten (zum Beispiel schriftliche Berwerbung, obwohl telefonische Terminvereinbarung seitens des Unternehmens erwünscht ist). Eine weitere Fehlerquelle stellt das Foto dar, wobei folgendes zu beachten ist: Es muss aktuell sein, am besten ist ein professionell angefertigtes Passfoto. Ein Foto ist aber nicht um jeden Preis zu verwenden. Bevor man zu einem unprofessionellen Foto gfreift, sollte man lieber keines verwenden. Am wichtigsten ist immer zu schauen, ob vom Unternehmen ein Foto unbedingt erwünscht ist oder nicht. Viele der genannten Aspekte werden von Bewerberinnen und Bewerbern leider nicht immer Ernst genommen und reduzieren dadurch die Chance, zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden.

Ist es besser ein Bewerbungsschreiben per E-Mail oder per Post zu schicken?
Der Trend in den letzten Jahren zeigt ganz offensichtlich, dass Bewerbungsunterlagen per E-Mail häufiger von Unternehmen verlangt werden. Bei Initiativbewerbungen (also Bewerbungen ohne konkretem Inserat) obliegt es der persönlichen Präferenz und Entscheidung der Bewerber. Einfach ist es bei Stellenanzeigen, da in den meisten Fällen vom Unternehmen klar definiert wird, welche Form - per Post oder per E-Mail - gewünscht ist. Hier gilt es, sich absolut an die geforderte Art zu halten. Bei allen Bewerbungen ist zu beachten, dass diese formal einwandfrei und inhaltlich überzeugend sind. Bewerbungen per Email sollen vor dem Versenden unbedingt in ein Pdf-Format umgewandelt werden, da sie so auch mit jedem Programm lesbar sind.

Worauf weisen Sie bei Ihren Schulungen besonders hin?
Wir weisen besonders auf folgende Gedanken hin: Bewerbung beinhaltet das Wort Werbung und bedeutet folglich, Werbung für die eigene Person zu machen. Es geht also darum, sich als Bewerberin oder Bewerber bestmöglich zu kennen und die persönliche Motivation, das Engagement der zukünftigen Arbeitgeberin/dem zukünftigen Arbeitgeber zu vermitteln. Das Bewerbungsschreiben bietet die Chance, ein positives, ausdrucksstarkes Bild von sich selbst, von der eigenen Arbeitskraft zu präsentieren. Zusätzlich weisen wir auf die Relevanz des formal korrekten und des inhaltlichen Aufbaus sowie auf die optische Gestaltung hin.

Die Berufs- und Bildungsberaterinnen Andrea Klaner (l.) und Iris Zaller präsentieren ein fertiges Bewerbungsschreiben.
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