SC Ritzing: Der steinige Weg aus dem Schatten der Insolvenz
RITZING (O.Frank). Ein Fußball-Stadion mit einem Fassungsvermögen von rund 4.000 Zusehern hauchte der idyllischen Ritzinger Ortschaft mit rund 900 Einwohnern neues Leben ein. Der 1963 gegründete Klub konnte in den letzten Jahren nicht nur mit prominenten Gastspielen oder mit dem Aufstieg in die Regionalliga Ost aufwarten. Auch stets namhafte Verpflichtungen von Ex-internationalen und nationalen Profi-Fußballern standen an der Tagesordnung. Nun kam ein neuer Tagesordnungspunkt an das Ritzinger Tageslicht: „Der Sportclub Ritzing kann seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Landesgericht Eisenstadt wurde ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet“, teilte der Alpenländische Kreditorenverband in einer Aussendung mit.
Den Passiva von 571.234 Euro sollen 106.000 Euro gegenüber stehen – der Verein soll weitergeführt werden. "Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten. Als Grund für die Insolvenz wurden vor allem Auffassungsunterschiede mit der burgenländischen Gebietskrankenkasse hinsichtlich der sozialversicherungsrechtlichen Komponente verschiedener Spielerverträge genannt, sodass Belastungen über 300.000 Euro zu Buche standen. Trotz entsprechender Rechtsmittel wurde ein Betrag in Höhe von 245.000 Euro zu Recht bestehend festgesetzt. In weiterer Folge wurde ein Ratenansuchen von der Gebietskrankenkassa abgelehnt", teilt der Kreditschutzverband 1870 mit.
"Festzuhalten ist, dass aus der Koopertation mit dem SC Eisenstadt sowie durch eine Nachprüfung der burgenländischen Gebietskrankenkasse für den Zeitraum 2003 bis 2008 Forderungen für den SC Ritzing entstanden sind. Da es in jahrelangen Verhandlungen nicht möglich war einen Vergleich zu erzielen, wurde von mir beim Landesgericht Eisenstadt ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung angemeldet. Diesem Antrag wurde vom Landesgericht Eisenstadt stattgegeben. Dieses Sanierungsverfahren dient ausschließlich dazu, Altlasten zu bereinigen, um die positive Weiterentwicklung des SC Ritzing für die Zukunft sicherzustellen. Der Spielbetrieb des SC Ritzing ist hiervon nicht betroffen. Wir danken unseren Fans weiterhin für die Unterstützung und hoffen, dass wir unser großes Ziel, den Aufstieg in die Erste Liga gemeinsam erreichen können", wird Obmann Harald Reiszner auf der Klubhomepage zitiert.
Erst Ende April wurde dem SC Ritzing die Bundesliga-Lizenz verweigert. Ein sportliches Erreichen der sky go Erste Liga war ohnehin nicht mehr möglich. Als Grund für die Verweigerung der Bundesliga-Lizenz nannte man damals die mangelnde Spielererfassung auf der Onlineplattform des Burgenländischen Fußballverbandes. Auf einen Einspruch verzichtete der Klub um Obmann Harald Reiszner wegen zu hohen Kosten.
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