Lagerhaus-Werkstätte droht das Aus
Der Oberweidner Standort soll nach Gänserndorf verlegt werden.
OBERWEIDEN. "Wir verstehen das nicht. Die Werkstatt, die am besten geht, wollen sie zusperren." Die Bauern der Gemeinde Weiden stehen geschlossen hinter der Lagerhaus-Werkstätte Oberweiden. "Hier passt alles, die Qualität, das Service und die Umsätze. Oberweiden ist eine Familie. Hier wirst du angehört", lautet der Tenor unter den Landwirten.
Das Raiffeisen Lagerhaus Marchfeld unterhält neben Oberweiden drei weitere Werkstätten in Gänserndorf, Lassee und Obersiebenbrunn. Oberweiden als älteste und kleinste soll im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen aufgelassen werden; seit den 60er-Jahren wurde nichts saniert, jetzt müsste man in Dach, Heizung, Böden und Maschinen investieren. "Die Erträge im Technikbereich stagnieren, die Kosten aber steigen", erklärt Rudolf Brandhuber, Geschäftsführer vom Lagerhaus Marchfeld, "wir können es uns in Zukunft nicht mehr leisten, die Kompetenz auf alle vier Werkstätten aufzuteilen." Er möchte die Oberweidner Mannschaft weitestgehend geschlossen auf den Standort Gänserndorf transferieren, der Kundenstock soll mitgehen: "Der Oberweidner Meister geht in fünf Jahren in Pension, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt", lautet sein Argument.
Bürgermeister Franz Neduchal, selbst Landwirt, hat keine Freude mit diesen Plänen: "Um jeden Betrieb, der zusperrt, ist es schade. Ich verstehe die wirtschaftlichen Überlegungen, aber man sollte auch in andere Richtungen denken. Nur sparen ist nicht zielführend."
Vorläufig wird der Wille der Landwirte akzeptiert und der Standort behalten: "Ich verstehe den Wunsch der Bauern und respektiere diesen auch. Letztlich entscheidet jedoch die wirtschaftliche Notwendigkeit des gesamten Lagerhauses", so Brandhuber.
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