Im Schnitt 70 Prozent weniger Wildunfälle

Neue Blaue Wildwarnreflektoren für Burgenlands Straßen: Baudirektor Wolfgang Heckenast, LR Helmut Bieler, Bezirksjägermeister Klaus Gmeiner und Bgm. Reinhard Berger aus Mariasdorf
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Besonders im Herbst führt der Wildwechsel auf den Straßen immer wieder zu Verkehrsunfällen. Österreichweit ereignen sich rund 84.000 Wildunfälle pro Jahr, bei 310 Unfällen kommen Menschen zu Schaden. Im Jahresschnitt werden sogar drei Menschen getötet.
"Im Burgenland kam heuer noch kein Mensch bei einem Wildunfall ums Leben, aber auch hierzulande werden im Jahr gut 3.000 Wildunfälle gemeldet, davon 13 mit Personenschaden. Darum starten wir unsere Herbstoffensive, um die Straßen im Burgenland noch sicherer zu machen", so Verkehrslandesrat Helmut Bieler.

Wildwarnreflektoren effektiv

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und um den verursachten wirtschaftlichen Schaden zu minimieren, wurden von der Burgenländischen Landesstraßenverwaltung in den letzten Jahren im Rahmen eines Pilotprojektes blaue Wildwarnreflektoren getestet.
Die Ergebnisse auf den Teststrecken sprechen eine deutliche Sprache: „Auf jeder der umgerüsteten Strecken wurden die Unfälle reduziert! Im Schnitt sind die Wildunfälle um 70 Prozent gesunken. Auf der L213/ Lorettoer Straße ist sogar eine Reduktion auf null gelungen“, so Bieler.
Ein Beispiel dafür ist ein Straßenstück bei Grodnau. "Die Jägerschaft hat in Eigenregie Reflektoren auf einer Strecke der L366 von rund 600 Metern, wo pro Jahr vier bis fünf Wildunfälle passierten, angekauft. Die Wirkung ist deutlich, seit der Montierung gab es dort mehr keine Wildunfälle", berichtet Bgm. Reinhard Berger aus Mariasdorf.
Derzeit sind burgenländische Straßen auf einer Gesamtlänge von 110 Kilometern mit etwa 7.000 Stück blauen Wildwarnreflektoren ausgerüstet. Bis Ende 2014 werden weitere rund 2.900 blaue und 400 weiße Reflektoren im burgenländischen Landesstraßennetz verbaut. "Insgesamt werden dann 175 Straßenkilometer umgerüstet sein. 2015 sind die Neuausstattung weiterer unfallgefährdeter Straßenabschnitte sowie der Austausch der restlichen 2.700 roten Wildwarnreflektoren geplant", berichtet der Landesrat.

Seit 20 Jahren Wildwarnreflektoren

Im Burgenland werden neben den Gefahrenzeichen bereits seit 20 Jahren Wildwarnreflektoren zur Vermeidung von Wildunfällen eingesetzt. Nach einer Testphase erfolgte im Dezember 2013 der Realbetrieb der blauen Wildwarnreflektoren im Bezirk Oberwart.
„Das Burgenland ist das einzige Bundesland, das alle Wildunfälle mit Sachschäden in einer nahezu lückenlosen Unfallstatistik der Landesstraßen B und L zusammenfasst. Diese Datenbank bietet den nötigen Gesamtüberblick und ermöglicht, Risikostrecken zu erkennen“, so Bieler.
Nach Priorität und Unfallhäufigkeit würden dann entsprechende technische Maßnahmen gesetzt, um das Unfallrisiko zu senken. Basis der guten Datenerfassung sei auch die funktionierende Kooperation mit der Jägerschaft.

Kein Gewöhnungseffekt: Farbe Blau wirkt nachhaltig

Der blaue Wildwarnreflektor beinhaltet mehrere technische Vorteile und Innovationen zur Verhinderung von Wildunfällen.
„Blaues Licht löst bei den Wildtieren einen Warnreflex aus, da dieses in der Natur nicht vorkommt. Darauf reagieren Tiere mit Vorsicht, sie meiden die Annäherung und flüchten“, erklärt Bieler.
Studien belegen: Ein Gewöhnungseffekt tritt bei blauen Reflektoren, im Gegensatz zu roten Reflektoren, nicht ein. Die Farbe Blau bleibt dem Wild fremd.
Die Reduzierung der Wildunfälle ist auch der Jägerschaft ein Anliegen: "Es bedeutet auch einen wirtschaftlichen Schaden und großes Tierleid, da viele verletzten Tiere erst nach Tagen oder Wochen verenden. Die Dunkelziffer ist in diesem Bereich leider sehr hoch", sagt Bezirksjägermeister Klaus Gmeiner.

Weitere Maßnahmen

Neben der Weiterführung des Vorzeigeprojektes „blaue Wildwarnreflektoren“ hat die Landesstraßenverwaltung im Rahmen der Herbstoffensive weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit gesetzt.
In Abschnitten mit besonders konzentriertem Wildwechsel wurden großformatige Hinweiszeichen, die dem Verkehrsteilnehmer „eine max. Geschwindigkeit von 70 km/h empfehlen“ aufgestellt. Rund 20 Stellen wurden so abgesichert.
Außerdem wurden an neuralgischen Stellen Testanlagen in Form von LED-Wildwarntafeln positioniert. Über eine sensorgesteuerte LED-Anzeige wird dem Verkehrsteilnehmer zusätzlich zum Gefahrenzeichen „Achtung Wildwechsel“ bei Überschreitung einer voreingestellten Geschwindigkeit die empfohlene max. Geschwindigkeit von 70 km/h angezeigt.
„Wir haben uns ein klares Ziel gesetzt und wollen den Verkehrsteilnehmern die höchstmögliche Sicherheit auf Burgenlands Straßen bieten. Burgenlands Straßen sollen die sichersten Österreichs werden! Was wir dafür tun können, werden wir umsetzen“, betont Bieler. Die Kosten für die neuen Reflektoren betragen 30.000 Euro.

Wo: Bau- und Betriebsdienstleistungszentrum Süd (BBS), Wienerstraße, 7400 Oberwart auf Karte anzeigen

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