Litzelsdorf: Vom "Hirschensturz" über die "Steilkurve"
Vier Burschen errichtete ihre eigene Wokbahn mitten im Wald
126 Meter Spaß. 45 Höhenmeter voller Action. Spitzengeschwindigkeiten von 50km/h. All das bietet die Wokbahn in Litzelsdorf, die von Lukas Tegischer, Markus Hegedüs, Jakob Zgubic und Sandro Holpfer seit August in einem Waldstück errichtet wurde.
Die Idee dazu hatten sie beim Bob fahren im Feber des Vorjahres. Außerdem lieferte Stefan Raabs TV-Ereignis, die sogenannte „Wok-WM“, Inspiration. Für all jene, die sich jetzt fragen, was hinter dem ominösen Begriff „Wok“ steckt: hierbei handelt es sich eigentlich um eine asiatische Kochpfanne, die zum Rodelobjekt modifiziert wird, um Bob- und Rodelbahnen zu befahren.
Da es keine Lenkung gibt, wird mit dem eigenen Körpergewicht die gewünschte Richtung angepeilt, wobei viel Geschicklichkeit, Technik und Gleichgewicht gefordert sind.
Mit fünf Metern über die "Hasenfalle"
Viele Stunden Arbeit investierten die vier Burschen in die Wok-Piste. Auch einige Bäume mussten gefällt werden, Wurzelstöcke wurden ausgegraben und verschiedene Specials wurden errichtet, um den Wok-Fahrern einen richtigen Actionkick zu verpassen. Nach dem aufgeschütteten Starthang, der „Hirschensturz“ genannt wird, passiert man zunächst die „Hasenfalle“; an dieser Stelle ist eine Sprungweite von bis zu 5 Metern erreichbar.
Die nächste Schwierigkeit bietet die „Dornenranke“, die von der „Steilkurve“ gefolgt wird, dem Streckenteil, an dem viel Geschwindigkeit aufgenommen werden kann. Der sogenannte „Rehschuss“ (der während einer Fahrt tatsächlich von einem Reh überquert wurde – daher der Name) gibt den Blick auf die letzte und vor allem aufregendste Attraktion der Piste frei: der Zielsprung.
Dieser finale Kicker bietet sogar bis zu 10 Meter Sprungweite, der Sprungrekord beträgt 10,13 Meter (Rekordhalter: Lukas Tegischer). Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 30km/h, jedoch wurden bereits Spitzengeschwindigkeiten von 50km/h erreicht.
Erste Fahrt zu Neujahr
Pünktlich zum neuen Jahr wurde die Wokbahn eröffnet, die erste Fahrt erfolgte am 1. Jänner 2015. Seitdem erfolgen jedoch immer wieder neue Umbauarbeiten, da die Erbauer darauf erpicht sind, die Bahn stetig zu verbessern, um den Spaß- und den Sicherheitsfaktor zu erhöhen und somit höchste Qualität zu bieten.
Bei einem Streckenrekord von 17 Sekunden, der zeigt, mit wie viel Geschwindigkeit man es hier zu tun haben kann, ist vor allem die richtige Ausrüstung der Wok-Fahrer wichtig: Schianzug, Helm, Schibrille und Rückenprotektor bieten optimalen Schutz. Zudem ist auch immer die Schneeschaufel mit dabei um Verbesserungen vorzunehmen.
Bahn als Sommeraktivität
Und die Wokbahn ist den Burschen nicht genug: „Wir planen, die Wokbahn mit Flutlicht zu versehen, um auch Nachtrodeln zu können. Zudem wollen wir die Bahn auch als Sommeraktivität – also als Wasserrutsche benutzen.“, erzählt Lukas Tegischer.
Bis die Vier die rechtliche und sicherheitsbedingte Zulassung für die öffentliche Benutzung erhalten, dürfen nur sie die Wokbahn benutzen. Auf Facebook erhält man durch regelmäßige Foto- und Videoposts aktuelle Informationen zur Wokbahn und ist somit immer up-to-date.
Es lohnt sich also vorbeizuschauen und den Jungs ein „like“ für die tolle Idee und den großen Arbeitsaufwand zu schenken, denn diese Wokbahn ist im Burgenland sicher etwas Einzigartiges.
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