The Jocers: Legenden der Musik

Rupert Eyer, Karl Tomisser, Herbert Freiberger, Alexander Kiss und Walter Fank stehen noch einmal gemeinsam auf der Bühne. Dafür proben sie zurzeit ordentlich.
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  • Rupert Eyer, Karl Tomisser, Herbert Freiberger, Alexander Kiss und Walter Fank stehen noch einmal gemeinsam auf der Bühne. Dafür proben sie zurzeit ordentlich.
  • hochgeladen von Michael Strini

BEZIRK (ms). Sie gehörten zu den angesagtesten Musikgruppen der 1960er bis 1980er Jahre und sind bis heute in einem Atemzug mit The Jets, Rangers oder Magic zu nennen. "The Jocers" gehören im Südburgenland, aber auch weit darüber hinaus zu echten Legenden der Musik - und das bis heute.
Begonnen hat alles schon 1962 mit dem "Urkern" der Jocers - bestehend aus Karl Tomisser, Karl Gober, Josef Heil, Rupert Eyer und Walter Fank.
1963 stieß Alexander Kiss aus Oberwart hinzu und sorgte für einen Aufschwung für die Band. "Ich wurde zum Vorsingen in ein kleines Kammerl eingeladen - heute würde man dazu Casting sagen. Dann sagten die Burschen, probier ma's halt mal", erinnert sich Kiss.

Texte vom Hören

"Textbücher gab es damals nicht. Unsere Liedtexte haben wir uns durch Hören von Musikboxen zusammengebastelt. Wir haben ein paar Akkorde eingelernt, der Rest der Lieder wurde nur übers Hören erarbeitet. Dann haben wir sie einfach gespielt", berichtet er.
1968 ersetzte dann Herbert Freiberger Gründungsmitglied Heil und seit damals spielten The Jocers in gleicher Besetzung. Sie wurden zur Topband in der gesamten Region und sorgte bei Matura- und anderen Bällen, Zeltfesten, Hochzeiten und auch auf der Inform für volle Säle und Zelte mit Riesenstimmung. "Montag, Mittwoch und Freitag waren unsere Tage auf der Inform. Das Weinzelt war immer sowas von voll. Ein Durchgehen war nicht möglich, heute kann man sich das fast nicht mehr vorstellen, was da los war", schildert der Gitarrist.
Unterwegs waren sie zunächst mit zwei Puch-Autos. "Eines war voll von oben bis unten. Im anderen sind wir zu Viert drin gesessen. Es war wirklich eine tolle Zeit und wir haben viel erlebt. Später haben wir dann einen Bus gehabt", erinnert sich der Musiker.

Wurglits war Stammlokal

Begonnen hat quasi alles in der Tanzdiele der Familie Wurglits. "Der Fritz hat uns groß gemacht. Ihm haben wir fast alles zu verdanken. Von Großpetersdorf ist alles ausgegangen. Ursprünglich haben wir auf einer Bühne gespielt, die mit Schilf verkleidet war. Dort war quasi unser Stammlokal, auch wenn wir fast überall im Südburgenland gespielt haben", weiß Kiss zu berichten.
Von Eisenberg über Csaterberg bis St. Michael, Güssing oder Burgau - praktisch jedes Wochenende traten The Jocers auf und begeisterten ihre Fans über zwei Jahrzehnte. Sie spielten u.a. beim Sportlerball des SC Eisenstadt, der damals in der Bundesliga kickte.
"Der absolute Höhepunkt war das 28. Burgauer Strandfest 1969, bei dem 6.000 Menschen dabei waren", so Kiss. 1969 nahmen sie auch bei einem südburgenländischen Bandwettbewerb teil und gewannen diesen. Die anderen Teilnehmer waren die Jets, Earls, Rangers, The Smokers, die Melodic Band, Le Sonore und die Rich-Combo.

Auftritte mit Stars

In den 23 Jahren standen sie aber nicht nur alleine, sondern auch mit zahlreichen Stars der damaligen Zeit auf der Bühne - als Vor- und Begleitband.
So musizierten sie u.a. mit Ulli Endress, Jack Grunsky, Marika Lichter, Renate Kern, Ricky Oliver, Chris Eklung, Peter Rubin, Waterloo & Robinson oder Lance Lumsden.
Ein Schlagerstar von heute hatte seine Karriere wohl auch den Jocers zu verdanken, entdeckte ihn und sein Talent doch Musiklehrer Karl Tomisser. Mit "La Montanara" wurde Kurt Elsasser 1981 über den Musikantenstadl berühmt, seinen ersten Auftritt im Fernsehen hatte er aber bei Tritsch-Tratsch von Joki Kirschner in Bad Tatzmannsdorf. Bis heute zählt er in der heimischen Schlagerszene zu den Großen. "Er hatte eine großartige Kinderstimme, ähnlich wie Heintje", erinnern sich Tomisser und Kiss.
Auch die Jocers standen im Studio nahmen insgesamt drei Platten bzw. CDs auf. "Es waren immer unsere Schlager aus den 1950er bis 1970er, das war unser Metier. Die meisten war auf Englisch, das war halt so", berichtet Kiss. Innovativ waren die Musiker ebenfalls. "Wir nähten Rettungsdecken zusammen und hatten so als erste Gruppe einen silberfarbenen Hintergrund und auch mit unseren Terminkalendern waren wir Vorreiter", berichtet der Oberwarter.

Letzter Auftritt 1987

Den letzten Auftritt im Südburgenland hatten sie beim Gewerbeball in Großpetersdorf - natürlich im Gasthaus Wurglits am 14.2.1987. "Das allerletzte Mal auf der Bühne standen wir beim "Fliegerball" in Eisenstadt", so Kiss. Für eine ganze Musikgeneration ging eine Ära zu Ende - bis heute haben ihre Fans sie aber nicht vergessen.
Anlässlich 100 Jahre Gasthaus Posch in Kohfidisch im Jahr 2000 fanden sich die fünf Musiker noch einmal zusammen. "Wir haben damals gemeinsam mit Oberwart 3 gespielt. Im Rahmen des Konzerts kamen 54.000 Schilling für die Kinderkrebsstation im Krankenhaus Graz zusammen. Auch da war das Lokal gerammelt voll", erinnert sich Kiss, der nach wie vor der Musik treu geblieben ist und bis heute ist er Teil des Duos Stardust.

50-jähriges Jubiläum

Über 28 Jahre nach ihrem letzten Auftritt 1987 - das einmalige Revival ausgenommen - werden die Jocers noch einmal ein Konzert geben. "Der Sascha hat uns überredet ein Gründungsjubiläumskonzert zu geben. Nach langem hin und her, haben wir uns dann entschlossen, noch einmal und das wirklich allerletzte Mal gemeinsam zu musizieren. Es wird am 10. August im Lucky Town sein und auch ein Dankeschön an die Familie Wurglits, die wesentlich zu unserem Erfolg beigetragen hat", erklärt Kiss.
Es wird ein gut zweistündiges Konzert in der Westernstadt ab 19 Uhr geben. "Wir haben etwa 40 Titel einstudiert und sind fest am Proben. In den letzten Tagen und Wochen haben uns auch schon viele Leute angesprochen, die unbedingt kommen wollen. Es war eine wunderbare Zeit, die uns niemand wegnehmen kann", so der Musiker.

The Jocers

Alexander Kiss (seit 1963): Gitarre
Walter Fank (seit 1962): Trompete, Akkordeon, Keyboard
Karl Tomisser (seit 1962): Gitarre
Rupert Eyer (seit 1962): Saxophon, Klarinette
Herbert Freiberger (seit 1968): Schlagzeug
Josef Heil (1962-68): Schlagzeug
Karl Gober (1962/63): Gitarre

Nachbericht zum Konzert

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