Schwerpunkte der Friedenswochen sind Gewaltfreiheit, Konfliktkompetenz und Klimawandel
Die seit 2007 stattfindendenen "Friedenswochen" wurden vom Friedensinstitut Schlaining und auf Initiative vom Kinder- und Jugendanwalt Christian Reumann ins Leben gerufen.
STADTSCHLAINING (kv). Schüler kommen für zwei bis fünf Tage zur Burg Schlaining und werden von Experten darin trainiert, wie man Konflikte gewaltfrei löst, wie man ohne Gewalt aber mit Respekt miteinander umgeht und wie man erfolgreich kommuniziert. "Denn jeder einzelne von ihnen kann den Unterschied ausmachen", so ÖSFK Präsident Peter Kostelka. Rund 8.000 Schüler nahmen das Angebot bis dato in Anspruch.
Global Peace Education
In einem Gemeinschaftsprojekt mit der PH Burgenland und der Kinder- und Jugendanwaltschaft konnten ein neuer zweijähriger Pilotlehrgang ins Leben gerufen werden. Ziel ist es, Pädagogen in friedenspädagogischen und innovativen Methoden für die Schulpraxis auszubilden.
Ökologischer und sozialer Klimawandel
Die Schwerpunktthemen orientieren sich an aktuellen Gegebenheiten, weshalb auch aufgrund der diesjährigen Naturkatastrophen im Burgenland der Klimawandel ins Zentrum rückt. "Doch unsere Klimaveränderungen im Sinne von 'das Wetter wird anders' sind nichts im Vergleich zu den sogenannten Dritte-Welt-Ländern", so Reumann. Hungerkatastrophen, bedingt durch die Umweltsünden der Industrieländer, führen wiederum zur Massenflucht, deren Auswirkungen man sehr wohl spürt. "Wir alle verbrauchen täglich Rohstoffe und hinterlassen unsere ökologischen Fußspuren, nur wenn wir ein Bewusstsein schaffen und die Zusammenhänge aufdecken, können wir in der Gesellschaft etwas erreichen", so LRin Astrid Eisenkopf. Kinder sind die Zukunft, es sollen Grundbegriffe vermittelt und spielerisch ernste Themen aufbereitet werden.
Allersgerechte innovative Methoden
Die Kleineren lernen beispielsweise an "der langen Reise meiner Orange", Aspekte von Kinderarbeit und sozialer Ungerechtigkeit, Umweltverschmutzung, globale Erwärmung und deren Folgen kennen. Bei den Älteren wäre das Handy ein gutes Beispiel auf den Koltanabbau durch Kinder im Kongo aufmerksam zu machen. Sie sehen die Verwendung giftiger Substanzen, Verpestung ganzer Landstriche, lange Transportwege und die Umweltverschmutzung, die sie für ihr Handy in Kauf nehmen. "Vielleicht müssen die Jugendlichen dann nicht unbedingt jedes Jahr ein neues Handy haben", sagt Projektleiterin Ursula Gamauf-Eberhardt.
Kinder sind wichtige Multiplikatoren
Konflikte seien nicht nur in entfernten Regionen und Ländern zu finden, sondern auch in den Klassen bei uns zuhause. „Junge Menschen in Gewaltfreiheit, Konfliktkompetenz und Friedensfähigkeit zu trainieren, ist deshalb ein Investment in die Gegenwart und Zukunft Österreichs und darüber hinaus“, ist ÖSFK-Präsident Kostelka überzeugt. „Kinder verstehen Dinge eher als Erwachsene, Erwachsene ändern ihre Meinung nur ungern“, sagt Reumann, Initiator der Friedenswochen.
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