LR Astrid Eisenkopf setzt Maßnahmen gegen den Einsatz von Glyphosat
Mit der Auszeichnung „Ökologische Gemeinde“, Infoveranstaltungen und einer Online-Petition soll der Einsatz des von der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuften Herbizids vermindert werden.
BURGENLAND. Um auch die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren, wird es im Mai Informationsveranstaltungen mit der Umweltanwaltschaft geben. Zur Verhinderung der Zulassung von Glyphosat für weitere 15 Jahre durch die EU hat die Umweltlandesrätin auch eine Online-Petition gestartet. „Wenngleich die die gesundheitlichen Auswirkungen strittig sind, ist es eine Tatsache, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wesentlich zum Verlust der biologischen Vielfalt beiträgt. Es gilt, die Anwendung dieser Mittel und ihre Auswirkungen auf den Naturhaushalt soweit wie möglich zu reduzieren. Wir wollen aufzeigen, dass es genügend Alternativen gibt, die absolut unbedenklich für Mensch und Natur sind“, so Eisenkopf.
Gefahr für die Gesundheit
Der Einsatz von glyphosatbasierten Herbiziden, etwa des Unkrautbekämpfungsmittels „Round up“, ist in den letzten Jahren massiv angestiegen. 400 Tonnen Glyphosat werden jährlich österreichweit aufgebracht, die Spritzmittel sind in jedem Garten- oder Baumarkt frei erhältlich. Während die WHO Glyphosat im Vorjahr als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft hat, äußerte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) keine Bedenken.
Musterantrag für Gemeinden
Die Landesstraßenverwaltung und auch zahlreiche Gemeinden setzen im Bereich der Grünflächenpflege auf Alternativen. Mit einem „Musterantrag“ will die Umweltlandesrätin die Kommunen auf dem Weg zur pestizidfreien, umwelt- und naturbewussten Gemeinde unterstützen. Dieser sieht drei Beschlusspunkte vor: Den Verzicht auf den Einsatz glyphosathältiger Pestizide, die Anwendung alternativer Bepflanzungsmaßnahmen auf gemeindeeigenen Flächen und die Durchführung von Informationsmaßnahmen zur Bewusstseinsbildung. „Die Gemeinde gibt damit ein klares Bekenntnis zum Umwelt- und Naturschutz ab, das ist ein Schritt für mehr Lebensqualität in der Gemeinde“, betont Eisenkopf. Der Musterantrag wird auf der Homepage des Landes veröffentlicht und kann dort heruntergeladen werden.
Tafel „Ökologische Gemeinde“ als Anerkennung
Teilnehmende Gemeinden sollen als Anerkennung vom Land eine Ökogütetafel erhalten, die sie als umweltbewusste und glyphosatfreie Gemeinden ausweist und als Logo auf der Homepage und für die Kommunikation genutzt werden kann. Voraussetzung ist der Beschluss des Antrags im Gemeinderat und die Einverständniserklärung über die Einhaltung der Vereinbarung.
Fachtagungen zur Bewusstseinsbildung
In Kooperation mit der Umweltanwaltschaft wird es Fachveranstaltungen zum Thema „Pflanzenschutzmittel Glyphosat – Gefahr für Mensch und Natur?“ geben. Alternative Möglichkeiten der Unkrautbekämpfung, wie z.B. mechanische Verfahren wie Mähen, Handarbeit oder spezielle Wildkrautbürstenmaschinen, könnten Herbizide weitgehend ersetzen.
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