Österreichs U19-Mädels lösten das EM-Ticket
Mit dem 2:0-Sieg gegen Belgien fährt das U19-Mädchennationalteam von Irene Fuhrmann erstmalig zu einer EM-Endrunde. Mit dabei ist auch Co-Trainer Marc Kerschbaumer aus Oberschützen.
ÖSTERREICH. Nachdem die U19-Burschen sich erfolgreich für die EM-Endrunde in Deutschland qualifizierten, spielten die Mädels von Irene Fuhrmann und Co-Trainer Marc Kerschbaumer in der Elite-Runde zur U19-Europameisterschaft in der Slowakei.
Die sechs Gruppensiegerinnen sowie der Gruppenzweite mit der besten Bilanz gegen den jeweiligen Gruppenersten und –dritten nehmen gemeinsam mit EM-Gastgeber Slowakei vom 19. bis 31. Juli 2016 an der Endrunde teil. Österreich bekam mit Titelverteidiger Schweden, der Topnation England (derzeit Nummer 1 in der UEFA-Wertung) und Belgien ein echtes Hammerlos in der Elite-Runde, Gruppe 2.
Bitteres 0:1 gegen England
Im ersten Spiel ging es gegen England. Das U19-Team von Irene Fuhrmann bot eine starke Leistung und forderte die Topnation auf Augenhöhe. Phasenweise konnte Österreich sogar das Kommando übernehmen.
Die Engländerinnen durften nach einem Freistoß-Tor von Gabrielle George (32.) über die Führung jubeln. Österreich hatte mit einem Stangenschuss von Viktoria Pinther Pech (41.).
Nach der Pause drückte das junge Team auf den Ausgleich, doch Englands Keeperin MacIver konnte sich gleich mehrmals auszeichnen. Vor allem Pinther und Feric hatten gute Möglichkeiten auf den verdienten Ausgleich, der allerdings verwehrt blieb.
„Ich bin sehr stolz auf die Leistung meines Teams! Wir haben zwar verloren, aber das Spiel über weite Strecken dominiert. Es ist schade, dass sich die Spielerinnen nicht mit einem Treffer belohnt haben. Wir hatten England im Griff, defensiv so gut wie nichts zugelassen und offensiv sehr viel Ballbesitz. Der Verlusttreffer aus einem Freistoß heraus ist extrem bitter“, so Teamchefin Irene Fuhrmann.
Österreich - England 0:1 (0:1)
Österreich: Größinger - Egretzberger (87.Lackner), Georgieva, Hamidovic, Naschenweng, Aufhauser, Sobotka, Kofler, Feric (80.Mandl), Wasserbauer, Pinther (81.Karkac)
0:1 (32.) George
1:0-Triumph gegen Schweden
Gegen die Titelverteidigerinnen agierte Österreich von Beginn an druckvoll und kam durch Knauseder zu einer ersten Topmöglichkeit per Kopf. Die U19-Mädels boten eine starke Leistung und ließen wie schon gegen England kaum Chancen zu.
Auch nach Seitenwechsel blieb Österreich das bessere Team. Entgegen dem Spiel gegen England belohnten sich die Spielerinnen mit einem Treffer. Julia Kofler erzielte mit einem Weitschuss das Goldtor zum 1:0 (61.), das die Tür zur erstmaligen Qualifikation eines rot-weiß-roten U19-Mädchenteams für eine Endrunde öffnete.
„Wahnsinn! In der ersten Halbzeit haben wir eine ähnlich gute Leistung wie schon gegen England geboten und die Gegnerinnen dominiert. Nach dem Tor sind wir hektisch geworden. Die Vorstellung meiner Mannschaft war überzeugend. Unglaublich, was die Spielerinnen geleistet haben“, freut sich Fuhrmann.
Österreich - Schweden 1:0 (0:0)
Österreich: Größinger - Egretzberger, Georgieva, Wasserbauer, Naschenweng, Sobotka, Aufhauser, Kofler, Feric (74.Karkac), Knauseder, Pinther (89.Lackner)
1:0 (61.) Kofler
Souveränes 2:0 gegen Belgien
Noch spannender konnte der letzte Spieltag nicht programmiert sein. Alle vier Teams lagen jeweils einem Sieg punktegleich.
Damit konnte jedes Team mit einem Sieg den Weg zur Euro ebnen, aber hatte gleichzeitig auch das Ergebnis des Parallelspiels abzuwarten. Für Österreich ging es dabei gegen Belgien. Von Beginn weg konnte sich das Fuhrmann-Team Oberhand verschaffen, es dauerte aber bis zur 35. Minute, ehe Viktoria Pinther die rot-weiß-roten Mädels mit der Führung erlöste. Nach der Pause fixierte Nina Wasserbauer den 2:0-Sieg. Kurz vor Schluss parierte Größinger noch einen Elfmeter von Maximus (88.). Damit löste die U19 das Ticket zur Europameisterschaft in der Slowakei.
Im Parallelspiel trennten sich England und Schweden mit einem 0:0. Österreich fährt somit als Gruppensieger erstmalig zu einer U19-EM. 2013 schaffte es das damalige U17-Team zur ersten EM-Endrunde eines österreichischen Frauen- und Mädchenteams überhaupt.
"Ich freue mich extrem, dass sich die Spielerinnen für ihre Leistungen mit der EM-Teilnahme belohnt haben. Das Team hat sich und Österreich sehr gut präsentiert und ist mit viel Selbstvertrauen aufgetreten. Dieser Erfolg war in unserer stark besetzten Gruppe mit der Nummer 1 im UEFA-Ranking und den Titelverteidigerinnen nicht zu erwarten. Ich möchte mich bei meinen Betreuern und bei allen Beteiligten im Nationalen Zentrum für Frauenfußball für die hervorragende Arbeit bedanken. Das ist ein Erfolg Vieler!", so Irene Fuhrmann.
Österreich - Belgien 2:0 (1:0)
Österreich: Größinger - Egretzberger, Georgieva, Wasserbauer, Naschenweng, Kofler (92.Mandl), Feric (82.Lackner), Aufhauser, Sobotka, Knauseder, Pinther (60.Hamidovic)
1:0 (35.) Pinther, 2:0 (65.) Wasserbauer
ÖFB-Kader
Katharina Aufhauser (Neulengbach), Anna Egretzberger, Ivana Feric (beide Altenmarkt), Marina Georgieva (St. Pölten), Carolin Grössinger (Kleinmünchen), Adina Hamidovic (St. Pölten), Duygu Karkac (Landhaus), Julia Kofler (Sturm Graz), Teresa Knauseder (Kleinmünchen), Isabella Kresche (Leoben), Sarah Lackner (Innsbruck), Selina Mandl (Leoben), Katharina Naschenweng (Sturm Graz), Viktoria Pinther (St. Pölten), Melissa Schmid, Sandrine Sobotka (beide Neulengbach), Nina Wasserbauer (Kleinmünchen), Anna Zimmerebner (Bergheim)
Bericht vom 6:1-Sieg Österreichs gegen Kasachstan
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