Die neue Arbeit ist keine Einbahnstraße
Auftakt zur Veranstaltungsreihe "Arbeit und Leben" im Campus der FH Pinkafeld.
PINKAFELD (ps). Mit einer Auftakttagung an der FH Pinkafeld haben am 7. April AK und ÖGB Burgenland die Veranstaltungsreihe „Arbeit und Leben“ eröffnet. AK-Präsident Schreiner: „Die Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verändern sich laufend und damit auch die Probleme. Wo früher vor allem schwere körperliche Arbeit zu Krankheit und Arbeitsunfällen geführt hat, sind es heute der Leistungsdruck, Stress und ständige Erreichbarkeit, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer belasten. Die Arbeitswelt ist ständig im Wandel. Und unsere Aufgabe als Interessenvertretung ist es, diesen Wandel gemeinsam mit den ArbeitnehmerInnen mitzugestalten. Denn unser Ziel ist gute Arbeit und ein gutes Leben für alle.“
Zwei Plenarvorträge
Die Keynotes der Veranstaltung hielten Mag. Dr. Tobias Hinterseer von der AK Salzburg sowie Mag.a Dr.in Martina Hartner-Tiefenthaler von der TU Wien. Beide wiesen in ihren Referaten auf die aktuellen Risiken für ArbeitnehmerInnen hin: Von der Überarbeitung, der Selbstausbeutung, dem Verschwimmen der Grenzen zwischen Privatleben und Beruf über die Intensivierung der Arbeit bis hin zu Fragen der Kontrolle, des Vertrauen und damit verbunden Fragen des Datenschutzes. Dabei machte Dr. Hinterseer deutlich: „Der Wandel von Arbeit und Erwerbsarbeit ist an sich nichts Neues. Gerade in Zeiten des Umbruchs geht es um gute Löhne, eine faire Verteilung der Arbeitszeit und eine angemessene Beteiligung an den Produktivitätsgewinnen.“
Flexible Arbeit
Dr. Hartner-Tiefenthaler präsentierter ihrerseits Ergebnisse aus einer aktuellen Studie zum flexiblen Arbeiten und strich dabei die Rolle von BetriebsrätInnen hervor: „In Betrieben mit Betriebsrat gibt es deutlich häufiger klare schriftliche Regelungen zur zeitlichen oder örtlichen Flexibilität. Klare Regeln sind wichtig, damit Grenzen nicht überschritten werden und es zu keiner Überforderung oder Selbstausbeutung der ArbeitnehmerInnen kommt.“
Arbeitswelt ist keine Einbahnstraße
„Wir sehen aus der Geschichte der Gewerkschaftsbewegung, dass der Wandel der Arbeitswelt keine Einbahnstraße ist“, so AK-Präsident Schreiner. Und ÖGB-Vorsitzender Jerusalem ergänzt: „Die Gewerkschaftsbewegung hat die Kraft Veränderungen zu erzielen – das haben wir zuletzt bei der Lohnsteuerreform gesehen. Gemeinsam werden wir auch die neuen Herausforderungen etwa durch die Digitalisierung meistern.“
Im Anschluss an die Keynotes wurde in 3 Arbeitsgruppen zu den Themen Digitalisierung, Gesundheit und Arbeitszeit weitergearbeitet. Dabei ging es unter anderem um die Vorbereitung der Folgeveranstaltungen, die am 1. Juni, dem 22. September und am 1. Dezember stattfinden werden.
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