Matreier Delegation bei Gedenkfeierlichkeiten an die Erdbebenkatastrophe im Friaul
Am 6. Mai 2016 jährte sich das verheerende Erdbeben in Friaul mit fast 1.000 Toten zum 40. Mal. Hauptbetroffen war als Epizentrum das Gebiet rund um Gemona, gerade einmal rund 150 Kilometer von Osttirol entfernt.
Aus diesem Anlass lud die, mit der Marktgemeinde Matrei schon länger befreundete Stadt Buja Vertreter von Institutionen, Vereinigungen und Freiwilligengruppen, die damals der Stadt entscheidend geholfen haben, zu einer feierlichen Gedenkzeremonie ein.
Neben den 989 Todesopfern wurden über 3.000 Verletzte und zehntausende Obdachlose in Friaul gemeldet. Große Bedeutung erlangten damals auch ausländische Hilfsmaßnahmen. In Osttirol starteten der damalige Bürgermeister von Matrei, Florian Köll, und der Matreier Dekan Josef Holaus, eine in Österreich einzigartige Hilfsaktion. Durch die große Spendenbereitschaft der Matreier Bevölkerung und die Verdoppelung der Spenden durch die Bundesregierung konnten mit einer Gesamtsumme von 2 Millionen Schilling sofort einmal vier erdbebensichere Fertigteilhäuser aufgestellt und übergeben werden. Von Matrei aus weitere Häuser der Tiroler Jungbauernschaft initiiert, so dass gesamt 12 Häuser aufgestellt werden konnten.
Nach dem Erdbeben in Süditalien 1981 wurde die Hilfe mit noch größerer logistischer Herausforderung wiederholt. Die Matreier Erdbebenhilfe war auch ausschlaggebendes Kriterium für die Verleihung der Ehrenfahne des Europarates in Strassburg. Seit deren Übergabe im Jahre 1985 darf Matrei daher die Bezeichnung „Europagemeinde“ auch in ihrem Wappen führen.
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