Die ungewisse Zukunft des Lienzer Hochsteins

Franz Theurl und Werner Frömel möchten die Lienzer Bergbahnen von einer Aktiengesellschaft in eine GmbH umwandeln.
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  • hochgeladen von Hans Ebner

LIENZ (ebn). Was tun mit dem Sorgenkind der Lienzer Bergbahnen. Seit langem kriselt der Skiberg vor sich hin. Während die sogenannte Sektion 1, die bis zur Moosalm führt, durchaus den Anforderungen der Zeit entspricht, sind die weiterführenden Lifte nicht annähernd up to Date.

Haupteigentümer der Lienzer Bergbahnen und damit auch des Hochsteins, sind die Stadt Lienz und der Osttiroler Tourismusverband. Letzterer besitzt über 50 Prozent der Aktienanteile und die größten Sorgen. Reißen doch die Abschreibungen am Hochstein ein Loch in die Bilanz des TVB, das er so gar nicht gebrauchen kann. Ohne in die Tiefen der Buchhaltung abtauchen zu wollen: Geld fließt vom TVB zu den Lienzer Bergbahnen keines. Abschreibungen wirken sich allerdings auf das Anlagevermögen, im Fall des TVB rund 6.8 Millionen Euro, und damit auf die Bilanz des Verbandes aus.

Damit soll ehest möglich Schluss sein. Im März will man eine Lösung präsentieren, wie es mit dem Hochstein weitergehen soll. Geht es nach Aufsichtsrat und Vorstand des TVBO könnte eine Änderung der Gesellschaftsform ein erster Schritt in eine bessere Zukunft sein. "Es steht eine Grundsatzentscheidung an. Ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer wird verschiedene Szenarien begutachten und auf fachlicher Ebene eine Empfehlung abgeben. Gleichzeitig wird Kohl&Partner eine Strategie für den Hochstein ausarbeiten", so TVBO Obmann Franz Theurl.

Ein mögliches Szenario könnte die Umwandlung der AG in eine GmbH sein. Daraufhin könnte man des Hochstein auslagern. Dadurch könnten sich mehrere Optionen für den Hochstein auftun - auch im Hinblick auf neue Beteiligungen. "Wir müssen dieses bilanztechnische Damoklesschwert irgendwie loswerden. Eine komplette Schließung kommt für uns aber nicht in Frage. Welche Sparmaßnahmen es letztendlich geben muss, werden die Erkenntnisse der Experten zeigen", erklärt TVBO-Aufsichtsratsvorsitzender Werner Fröml.

In welche Richtung es mit dem Hochstein auch gehen mag. Den Weg kann der TVB nicht alleine bestimmen. Durch einen Syndikatsvertrag sind Verband und Stadt Lienz in Sachen Bergbahnen eng aneinander gebunden. Ohne die Zustimmung des jeweils Anderen kann de facto fast nichts unternommen werden.

Die Stadt denkt anders

Das vom TVB avisierte Szenario findet bei der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik als Eigentümervertreterin jedoch keinen Zuspruch. Ihr Lösungsansatz wäre, dass die AG den Hochstein im Winter schließt und an eine Betreibergesellschaft verpachtet. "Wie die Rahmenbedingungen dafür aussehen könnten, muss noch geklärt werden", so Blanik. Für sie steht jedenfalls fest: "Für den Berg braucht es eine Neupositionierung". Am Donnerstag, 26.1.2017 findet in Lienz ein Sondergemeinderat zum Thema „Zukunft der Lienzer Bergbahnen AG“ statt.

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