Freiwillige verschenken ihre Zeit

Petra Rusch begleitet seit über einem Jahr Rasool mit seinen beiden Kindern. | Foto: Freiwilligenzentrum Osttirol
  • Petra Rusch begleitet seit über einem Jahr Rasool mit seinen beiden Kindern.
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Über 100 Freiwillige wurden über das Freiwilligenzentrum Osttirol seit seiner Eröffnung Anfang 2015 vermittelt. "Gerade um die Weihnachtszeit steigt das Interesse vieler Menschen Zeit zu schenken", berichtet Freiwilligenkoordinatorin Monika Reindl-Sint, die im Regionsmanagement Osttirol Beratungsgespräche führt. Das Spektrum an Möglichkeiten unterschiedlichen Menschen zu begegnen und Gemeinschaft zu erleben ist breit gefächert. Aktuell hält die Werkstatt der Lebenshilfe in Sillian nach einem Freiwilligen Ausschau, der mit drei sympathischen Anfängerinnen italienisch lernen möchte. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge brauchen in Dölsach Unterstützung bei ihren Hausaufgaben, das Eltern-Kind-Zentrum in Lienz sucht einen Freiwilligen für ihre Musikgruppe am Mittwoch Nachmittag, auf Besuche freuen sich Senioren im Wohn- und Pflegeheim Matrei oder Kreativtrainer für Kinder werden für die Kreativwerkstatt in Sillian gebraucht.

Strohfeuer oder Dauerbrenner

"Die Dauer des freiwilligen Engagements ist dabei sehr unterschiedlich und im Trend der Zeit liegt es auch verschiedene Bereiche kennenlernen zu wollen. Trotzdem sind Menschen, dich sich längerfristig und verlässlich engagieren sehr wertvoll", weiß Reindl-Sint.
So etwa Marion Pistorius, eine pensionierte Kindertagestättenleiterin aus München, die seit über einem Jahr zweimal wöchentlich in ihrer neuen Wahlheimat Lienz junge Menschen mit erhöhtem Förderbedarf unterstützt. Petra Rusch betreut bereits seit eineinhalb Jahren einen irakischen Familienvater mit seinen beiden Kindern in Lienz. "Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben Zeit und ich wollte am liebsten einer geflüchteten Familie den Einstieg in Österreich erleichtern", erzählt die studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerin. Weit über 30 Jahre war Petra Rusch erfolgreich in der Wirtschaft tätig und genauso zielgerichtet und strukturiert hat sie einen Betreuungsplan für die Familie erstellt. Sie weiß auch, dass Integration ein Netzwerk braucht und betont, "dass viele wunderbare Menschen zusammengeholfen haben, damit Rasool und seine Kinder heute bei Dekan Bernhard Kranebitter wohnen können." Offensichtlich möchte Rasool auch etwas von der Hilfe, die er erfahren hat zurückgeben und hat sich seinerseits im Freiwilligenzentrum gemeldet. Er wird im Jänner 2016 im Sozialladen Lienz als freiwilliger Fahrer beginnen. Seine Unterstützung wird dort dringend erwartet und der Sozialladen Lienz hält auch noch nach einem zweiten freiwilligen Fahrer Ausschau.

Weitere Informationen über offene Einsatzstellen unter www.freiwillige-tirol.at, per Email: m.reindl-sint@rmo.at oder unter der T: 0680 238 14 59

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