Neues Buch über das Brunnenviertel: Ein Grätzel wie eine Wiener Melange

Cornelia Dlabaja hat sich von 2006 bis 2013 mit dem Wandel des Brunnenviertels beschäftigt. | Foto: Spitzauer
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  • Cornelia Dlabaja hat sich von 2006 bis 2013 mit dem Wandel des Brunnenviertels beschäftigt.
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OTTAKRING. Dass sich Cornelia Dlabaja das "Kent" als Treffpunkt für das Interview ausgesucht hat, kommt nicht von ungefähr. Beim Umbau des Brunnenviertels vor mehr als zehn Jahren trafen sich dort die Anrainer, um über die anstehende Umgestaltung zu diskutieren. Also ein Ort mit Geschichte, wie Soziologin Dlabaja betont.

Was war Ihr erster Eindruck vom Brunnenviertel?
CORNELIA DLABAJA: Um ehrlich zu sein: Ich habe in Neubau gewohnt und kannte das Brunnenviertel gar nicht. Bei meinem ersten Besuch war es ein bisschen wie "Little Istanbul" für mich – sehr exotisch.

Woher kam dann der Anstoß für das Buch?
Ich musste eine Seminararbeit schreiben. Der Input dazu kam von meiner Mutter. Das Faszinierende für mich war der Wandel des Grätzels von 2001 bis 2013. Den wollte ich verstehen.

Was sind die größten Unterschiede, wenn man die beiden Jahre vergleicht?
Der Umbau der Erdgeschoßzonen war maßgeblich für den Aufschwung. Viele Dachgeschoße wurden ausgebaut. Und die migrantischen Unternehmer sind ein wichtiger Faktor für das Image des Grätzels. Mittlerweile ist das Brunnenviertel ja das Beispiel für die Wiener Melange schlechthin.

Für welche Personen hat es sich am meisten verändert?
Für die Standler. Früher sind sie um 3.30 Uhr aufgestanden, zum Großmarkt gefahren, haben die Ware abgeholt, den Stand aufgebaut und am Abend wieder abgebaut. Durch die Fußgängerzone hat sich das geändert.

Hat sich die Besucherklientel auch gewandelt?
Ja. Viele, vor allem Familien, kommen nur am Samstag auf den Markt, trinken ihren Chai Latte oder Aperol Spritz und gehen dann einkaufen – quasi ein Kurzurlaub samt Flair wie in Berlin am Prenzlauer Berg.

Schlagzeilen zur Drogenszene oder der Eisenstangen-Mord: Hat das die Aufbruchstimmung etwas gedämpft?
Mit Sicherheit waren das einschneidende Ereignisse. Aber eine Stadt entwickelt sich auch nicht linear aufwärts. Die Leute gehen noch immer am Yppenplatz frühstücken, ziehen nicht weg. Im Gegenteil: Sie organisieren sich, haben etwa ein Fest zum Gedenken organisiert.

Ist das ein Ottakringer Spezifikum?
Ja, schon. Der Bezirk hat starke, aktive Bewohner. Die lassen sich nicht vertreiben – weder aus ihren Wohnungen noch aus ihrem Stadtteil.

Wie sehen Sie die Zukunft des Brunnenviertels? Wird es der neue 7. Bezirk?
Solange die kleinen Altbauwohnungen nicht aufgekauft und zusammengelegt werden, sicher nicht. Zuzug durch die neuen Dachgeschoß-Wohnungen wird es jedoch immer geben. Das Grätzel wird sich weiter durchmischen – halt wie eine typische Wiener Melange.

Buchtipp: Ein Ottakringer Grätzel im Blick

Von Marktstandlern, Anrainern bis zu Künstlern und Politikern: Soziologin Cornelia Dlabaja zeichnet in "Das Wiener Brunnenviertel" den Wandel des Bezirksteils nach. Die Zeit von 2001 bis 2013 hat Dlabaja während ihrer Forschungsarbeit im Visier, entstanden ist aus der ursprünglichen Masterarbeit nun ein ganzes Buch. Nicht nur für Ottakringer interessant, sondern für alle, die sich für Stadtentwicklung interessieren.
new academic press, 160 Seiten, 24,90 Euro

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