Die Heiligen dürfen jetzt mit Spülmittel gewaschen werden

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GREIN. Geldknappheit der öffentlichen Hand und kein Interesse, 20 Jahre lang Krapfen für eine Restaurierung zu backen, bringen die Wende. Die Heiligen des Kalvarienbergs, ein einzigartiger, fast 400 Jahre alter Kunst-Schatz, dürfen von Greiner Bürgern mit warmem Wasser und Spülmittel gewaschen werden. Vor einiger Zeit hieß es noch, nur Fachleute dürften an die Figuren Hand anlegen.
Die Wasch-Einschulung von Greiner Frauen und Männern fand unter Anleitung der Arge Restauratoren, Georg Seyer, Mauthausen, und Johann Reiter, Hargelsberg, in der Vorwoche statt. Nach der Reinigung mit Schwamm und Pinsel werden die Holzstatuen von den beiden Fachleuten restauriert.

„Die Figurengruppe in der Kalvarienberg-Kapelle von Grein gehört zu den künstlerisch bedeutendsten Gruppen dieser Art in Oberösterreich. Sie wurde von Bildhauer Johann Worath, der im Umkreis von Stift Schlägl seinen Schwerpunkt hatte, wohl um 1660 geschaffen“, ließ schon vor einiger Zeit das Bundesdenkmalamt in Linz wissen.

Eigenleistungen
„Auf Veranlassung des Denkmalamtes wurden drei Gutachten und Angebote von Restauratoren eingeholt. Alle drei lagen um zwanzigtausend Euro. Es stellte sich heraus, dass weder Denkmalamt noch Landeskulturabteilung einen wesentlichen Anteil davon tragen können oder wollen. Bei einer Besprechung wurde mir geraten, dass Greiner Frauen durch den Verkauf von selbstgebackenen Krapfen das Geld zusammenbringen sollen. Da hätten wir zwanzig Jahre lang Krapfen backen müssen“, meint Kulturreferent Karl Hohensinner. "Eine Kostensenkung auf 7000 Euro ist jetzt möglich, weil die Gemeinde Eigenleistungen, das Reinigen der Figuren, einbringt", so Bürgermeister Manfred Michlmayr.

Schon als Kind haben mich die lebensgroßen Figuren beeindruckt. Ich sehe es jetzt als große Ehre, gemeindeseits für die Erhaltung zuständig zu sein“, zeigt sich Karl Hohensinner erfreut, dass jetzt dieses einzigartige Kulturgut erhalten bleibt. Der aus der Barockzeit stammende Kalvarienberg wurde zu Beginn der 1960er Jahre auf der Schwallenburg unter Bürgermeister Josef Grell neu errichtet. Wie der Kunsthistoriker Karl Hohensinner weiß, ist das jetzt der vierte Standort. Der erste war in der Lorettogasse, dann am Donaukai, danach in der Berggasse. Nach Aufhebung des Franziskanerklosters 1784 kamen die Figuren an die Stadtgemeinde Grein und waren später Teil des sogenannten Kommune-Vermögens.
Der Kalvarienberg bietet eine wunderschöne Aussicht auf Grein und die Donau. Direkt daneben kann die "Galerie in Granit" von Miguel Horn besichtigt werden.

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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