Baumfällungen in der Bujattigasse: Keine Rücksicht auf Vögel in der Brutzeit
Bujattigasse: Die Grünen kritisieren den Zeitpunkt der Fällung von 50 Bäumen beim Halterbach.
PENZING. Die Bäume mussten unmittelbar bei der Endstation der Linie 49 gefällt werden. Der Grund: die Sanierung der Mauer zum Halterbach. "Die Fällung ist legitim. Der Zeitpunkt jedoch nicht", sagt Roland Kariger von den Grünen in Penzing. Der fiel nämlich in die Brutzeit vieler Vogelarten. Dass sich auf den gerodeten Bäumen keine Nester befunden haben sollen, können die Grünen nur schwer glauben: "Erst, als die Arbeiten und der Lärm schon im Gange waren, ist ein Sachverständiger vom Stadtgartenamt gekommen. Natürlich hat er dann keine brütenden Vögel mehr vorgefunden", so Kariger. Grünen-Kollegin Silke Baron meint, ein Buntspechtpärchen gesehen zu haben, das mehrmals zu den kahlen Stellen, wo einst die Bäume gestanden sind, geflogen ist: "Die haben sicher ihre Jungen gesucht. Hier in der Bujattigasse gibt es auch Eisvögel und Graureiher, also seltene Arten. Darauf sollte man schon Rücksicht nehmen."
Seitens der Stadt verteidigt man das Vorgehen als gerechtfertigt: "Es handelt sich um ein Privatgrundstück. Die Mauer war unbedingt sanierungsbedürftig. Darum wurde festgestellt, dass die Bäume gerodet werden müssen", heißt es. Die Grünen können nicht nachvollziehen, wieso man mit der Rodung nicht bis nach der Brutzeit gewartet hat. "Im Naturschutzgesetz steht, dass frei lebende Tiere nicht mutwillig beunruhigt, verletzt oder getötet werden dürfen", sagt Karinger.
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